Eine Computer-Visualisierung zeigt eine neue HADAG-Fähre, die auf einen Wasserstoff-Antrieb umgerüstet werden kann. © picture alliance/dpa/HADAG
Eine Computer-Visualisierung zeigt eine neue HADAG-Fähre, die auf einen Wasserstoff-Antrieb umgerüstet werden kann. © picture alliance/dpa/HADAG
Eine Computer-Visualisierung zeigt eine neue HADAG-Fähre, die auf einen Wasserstoff-Antrieb umgerüstet werden kann. © picture alliance/dpa/HADAG
AUDIO: Hamburger Unternehmen stellen Wasserstoff-Projekte ein (1 Min)

Mehrere Wasserstoff-Projekte stehen in Hamburg auf der Kippe

Stand: 04.07.2024 14:43 Uhr

In Hamburg stehen mehrere Projekte für die Nutzung von "grünem Wasserstoff" vor dem Aus. Grund ist laut "Hamburger Abendblatt", dass die EU einige Richtlinien geändert hat - und der Bund kein zusätzliches Geld bereitstellen will.

Bis 2032 will die HADAG ihre Hafenfähren komplett emissionsfrei betreiben. Ein Baustein dabei: Neugebaute Schiffe sollten mit Wasserstoff betrieben werden - gefördert durch einen zweistelligen Millionenbetrag. Daraus wird nun aber wohl nichts mehr, die HADAG hat sich auch wegen der unsicheren Förderung umorientiert. Man arbeite an vollelektrischen Schiffen, so ein Unternehmenssprecher zum "Abendblatt".

Auch Bau von Wasserstoff-Tankstellen betroffen

Die Wasserstoff-Fähren sind nur eines von mehreren Hamburger Projekten, die nach dem Bericht auf der Kippe stehen. Fraglich ist demnach auch der Bau von mehreren Wasserstoff-Tankstellen im Hafen.

Was ist "grüner Wasserstoff"?

Wasserstoff ist keine Energiequelle wie Erdöl, Wind oder Sonnenenergie, sondern ein Energiespeicher. Von Natur aus kommt Wasserstoff nur in gebundener Form vor, etwa in Wasser oder Erdgas. Um das farblose chemische Element aus dieser Bindung abzuspalten, ist Energie notwendig. Dabei wird Wasser (H2O) in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aufgespalten. Für umweltfreundlichen "grünen Wasserstoff" werden Erneuerbare Energien wie Solar- oder Wind-Energie verwendet, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten (Elektrolyse).

CDU: Wasserstoff-Infrastruktur unverzichtbar

Kritik kommt vom Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß. Die Ampelkoalition spare ausgerechnet bei den Investitionen in wichtige Zukunftstechnologien für den Klimaschutz. Dabei sei der Aufbau einer funktionierenden Wasserstoff-Infrastruktur unverzichtbar, damit Deutschland dauerhaft die Klimaziele erreichen kann, so Ploß.

Nicht betroffen von der geänderten EU-Förderung ist der Bau des großen Elektrolyseurs auf dem Gelände des Kraftwerks Moorburg.

Weitere Informationen
Testfeld inklusive einer Wasserstofftankstelle für wasserstoffbetriebene Geräte am HHLA Container Terminal Tollerort in Hamburg © picture alliance/dpa Foto: Ulrich Perrey

Hamburger Hafenbetreiber HHLA eröffnet Wasserstoff-Testfeld

Getestet werden wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge. Die Ergebnisse sollen mit etwa 40 Partnerunternehmen weltweit geteilt werden. (02.07.2024) mehr

Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Jonathan Wilkinson, Kanadas Minister für Energie und Natürliche Ressourcen, unterzeichnen im Hamburger Rathaus eine Absichtserklärung. © picture alliance/dpa | Christian Charisius Foto: Christian Charisius

Kanada will grünen Wasserstoff nach Hamburg liefern

Die Wasserstoff-Brücke zwischen Kanada und dem Hamburger Hafen wurde bei der Wasserstoff-Konferenz am Montag beschlossen, an der auch Vizekanzler Habeck teilnahm. (18.03.2024) mehr

Ein Schild auf einer Rohrleitung: "Wasserstoff" © dpa Foto: Uwe Zucchi

Wasserstoff-Produktion in Moorburg: Grünes Licht von der EU

Damit ist die letzte Hürde genommen. Der Bau eines Elektrolyseurs und des Wasserstoff-Gasnetzes im Hamburger Hafen können starten. (16.02.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 04.07.2024 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Wasserstoff

Energie

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Polizeifahrzeuge stehen am Weihnachtsmarkt vor dem Hamburger Rathaus. © picture alliance / ABBFoto

Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Hamburger Weihnachtsmärkten

Politiker in Hamburg zeigen sich nach dem Anschlag in Magdeburg erschüttert. Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf Weihnachtsmärkten in der Hansestadt. mehr