Marcus Weinberg verlässt die Hamburger CDU
Marcus Weinberg war Spitzenkandidat der CDU in Hamburg und trat 2020 als Bürgermeisterkandidat für seine Partei bei der Bürgerschaftswahl an. Nun verlässt er die Partei.
Zuerst berichtete das Hamburger Abendblatt über Weinbergs Austritt. Die Entscheidung des ehemaligen Hamburger CDU-Spitzenkandidaten und langjährigen Bundestagsabgeordneten kommt nicht überraschend. Bei der vorigen Bürgerschaftswahl 2020 hatte die CDU unter ihm mit 11,2 Prozent das bisher schlechteste Wahlergebnis für die Christdemokraten in Hamburg erzielt. Das wurde vor allem Weinberg angelastet.
Weinberg: Solidarität statt Populismus
Weinberg gehörte dem christlich-sozialen und liberalen Flügel seiner Partei an und unterstützte den liberalen Kurs des CDU-Bürgermeisters Ole von Beust. Von 2005 bis 2021 saß er im Bundestag, zuletzt als familienpolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Inhaltlich fühlte sich Weinberg in der CDU zuletzt nicht mehr zuhause. Der CDU wirft er Populismus und Polarisierung vor, seine gesellschaftliche Haltung sei dagegen auf Zusammenhalt und Solidarität ausgerichtet, so Weinberg.
Thering: "Es kam nicht unerwartet"
Der Vorsitzende der Hamburger CDU kommentierte den Austritt des langjährigen CDU-Mitglieds gegenüber NDR 90,3 nur knapp. Es kam für uns nicht unerwartet, so Dennis Thering. Weinberg arbeitet als Lehrer in einem Gymnasium in Altona und ist ehrenamtlicher Landesvorsitzender des Arbeiter-Samariter-Bundes.