Luisa Neubauer neue Ehren-Alster-Schleusenwärterin
Neubauer sei in Deutschland das Gesicht der Klimabewegung "Fridays for Future" und habe eine herausragende Rolle in der deutschen Klimaschutzbewegung, begründete das Schleusenwärter-Komitee die Entscheidung. Die Hamburgerin habe auch mit ihren unzähligen Auftritten dazu beigetragen, "dass der Kampf gegen den Klimawandel gerade in Deutschland heute einen anderen Stellenwert hat als vor wenigen Jahren".
"Unerschrocken und zielstrebig"
Neubauers "Unerschrockenheit, Zielstrebigkeit und Uneigennützigkeit" sei beeindruckend. Außerdem sei Hamburg für "Fridays for Future" eines der wichtigsten Betätigungsfelder in Europa. In der Hansestadt waren schon Hunderttausende für mehr Klimaschutz gemeinsam auf die Straße gegangen.
Neubauer bringt Großmutter mit
Neubauer freute sich über den Titel. Sie habe als Kind schon Barkassenführerin werden wollen, insofern schließe sich da ein Kreis, sagte sie in ihrer Dankesrede. Die 28-Jährige war mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter zur Verleihung am Jungfernstieg gekommen. Von ihnen habe sie gelernt, dass es möglich und nötig ist, aufzustehen und laut zu werden. Mit Blick auf den Klimawandel sei es nun - im übertragenen Sinne - wichtig, die Schleuse nicht mehr nur zu warten. "Das reicht nicht mehr, denn das Wasser kommt", sagte Neubauer mit Blick auf die Extremwetterereignisse und den Klimawandel. "Es braucht mehr als eine gute Schleuse. Es braucht Wissenschaft, die uns sagt, womit wir rechnen, worauf wir zielen müssen."
Vorgänger Segler Boris Herrmann
Der Titel wird seit 1981 verliehen und seitdem sind mit Neubauer elf Frauen in der Liste aufgetaucht - zuletzt die Medizinerin Marylyn Addo. Im vergangenen Jahr hatte Weltumsegler Boris Herrmann die Auszeichnung erhalten. Der traditionsreiche Titel geht an Menschen, die "im weitesten Sinne die 'Schleusen' für die Hansestadt öffnen", hieß es.