Blick in einen Gerichtssaal des Hamburger Landgerichts. Der Haupttäter soll einen Mitbewohner in einer Monteurswohnung gequält haben. Ein zweiter Mann muss sich wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten. © NDR Foto: Elke Spanner
Blick in einen Gerichtssaal des Hamburger Landgerichts. Der Haupttäter soll einen Mitbewohner in einer Monteurswohnung gequält haben. Ein zweiter Mann muss sich wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten. © NDR Foto: Elke Spanner
Blick in einen Gerichtssaal des Hamburger Landgerichts. Der Haupttäter soll einen Mitbewohner in einer Monteurswohnung gequält haben. Ein zweiter Mann muss sich wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten. © NDR Foto: Elke Spanner
AUDIO: Hamburg: Urteil im Prozess um Gewaltexzess gegen Monteur (1 Min)

Langjährige Haftstrafe nach Gewaltexzess in Unterkunft für Monteure

Stand: 08.07.2024 13:08 Uhr

Nach der schweren Misshandlung eines Mannes in einer Handwerkerwohnung im Stadtteil Neugraben vor drei Jahren hat das Hamburger Landgericht den Haupttäter am Montag wegen versuchten Mordes verurteilt. Der 37-Jährige muss für elfeinhalb Jahre ins Gefängnis.

Das Gericht nannte es eine "Gewaltorgie" und die Vorsitzende Richterin sprach davon, dass der Haupttäter damals in der Wohnung in der Cuxhavener Straße ein "Blutbad" angerichtet habe. Er soll einen anderen Bewohner über zwei Tage hinweg gequält haben, teilweise zusammen mit anderen Mitbewohnern. Das Motiv sei die Freude an Gewalt und die Demütigung seines Opfers gewesen, so die Richterin Montag.

BGH verlangte neuen Prozess

Der 37-Jährige war dafür bereits wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden, er hatte eine Haftstrafe von knapp unter acht Jahren bekommen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte aber einen neuen Prozess verlangt. Das Gericht sollte prüfen, ob die Tat nicht als versuchter Mord gelten müsse - und dafür wurde er jetzt tatsächlich verurteilt. Ein zweiter Angeklagter wurde wegen unterlassener Hilfeleistung verurteilt, er muss nicht mehr in Haft.

Bauarbeiter bei Abrissunternehmen

Die beiden angeklagten Männer stammen wie das Opfer aus Polen und arbeiteten als Bauarbeiter bei einem Abrissunternehmen. Das Opfer überlebte nur, weil ein weiterer Kollege nach zwei Tagen den Chef angerufen und alarmiert hat. Er schickte dem Chef Fotos des schwerverletzten und bewusstlosen Kollegen, dieser rief dann einen Rettungswagen.

Weitere Informationen
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Elke Spanner lehnt an einen Tisch vor dem Richterpult. Anna Rüter sitzt im Schneidersitz auf dem Tisch. Beide schauen in die Kamera. © NDR Foto: Arman Ahmadi

Podcast: "Gerichtssaal 237. True Crime aus dem Strafgericht"

Alle Informationen und Hintergründe zu den Fällen aus den Folgen des neuen NDR Podcasts mit Elke Spanner und Anna Rüter. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 24.04.2024 | 13:00 Uhr

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