Zweite Sprengung am Kraftwerk Hamburg-Moorburg: Termin weiter offen
Eigentlich sollten am Sonntag zwei Kesselhäuser des stillgelegten Kraftwerks in Hamburg-Moorburg kontrolliert gesprengt werden. Doch am Ende fiel nur eines - das zweite steht noch immer. Jetzt wird neu geplant.
Die erste Sprengung lief wie vorgesehen: Das Kesselhaus kippte langsam zur Seite und eine riesige Staubwolke stieg auf. Doch dann blieb es still. Das zweite Kesselhaus stand weiterhin unversehrt, nichts rührte sich.
Hauptsprengladung nicht gezündet
Eine der Hauptsprengladungen hatte nicht gezündet, deshalb stehe das Gebäude noch. Das teilten die städtischen Energiewerke mit. Im Keller des Kesselhauses stecken jetzt 600 Kilogramm Sprengstoff in extra gebohrten Löchern. Das Gelände muss daher bewacht werden.
Experten beraten über weiteres Vorgehen
Expertinnen und Experten wollen nun beraten, wann und wie sie einen neuen Versuch wagen. Das nicht gesprengte Kesselhaus stehe weiter stabil, teilten die Energiewerke mit. Zünder und Sprengladung sollen ausgetauscht werden. Ein neuer Termin muss aber vorher mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden.
Für eine neue Sprengung muss wieder gesperrt werden
Für eine erneute Sprengung sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und Sperrungen an Land und auf der Süderelbe nötig.
Abrissarbeiten laufen schon länger

Seit eineinhalb Jahren laufen in Hamburg die Abrissarbeiten am ehemaligen Kohlekraftwerk Moorburg. Drei Milliarden Euro hatte das einst modernste und effektivste Steinkohlekraftwerk in Deutschland gekostet. Im November war bereits der markante, 140 Meter hohe Doppel-Schornstein gesprengt worden.
Künftig Elektrolyseur an gleicher Stelle
Mitte des Jahres sollen die ersten freigeräumten Flächen des ehemaligen Kraftwerks Moorburg dann übergeben werden, damit dort mit dem Bau eines Elektrolyseurs begonnen werden kann. Die Anlage soll von 2027 an dann sogenannten grünen Wasserstoff produzieren - also Wasserstoff, der mithilfe von umweltfreundlich erzeugtem Strom hergestellt wird.
Nicht alles wird abgerissen
Teile der bestehenden Infrastruktur und der Anlagen können laut Wirtschaftsbehörde künftig für die Wasserstofferzeugung genutzt werden. So bleiben etwa die Anlagen zur Wasseraufbereitung sowie das Werkstatt- und Lagergebäude erhalten. Der bereits vorhandene Anschluss an das Höchstspannungsnetz, über den der Elektrolyseur künftig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird, wird umgebaut und verlegt.
