Zwei Kinder, mit unterschiedlicher Hautfarbe, halten sich bei einem Bewegungsspiel in einer Kita an der Hand. © dpa Foto: Christian Charisius
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Zwei Kinder, mit unterschiedlicher Hautfarbe, halten sich bei einem Bewegungsspiel in einer Kita an der Hand. © dpa Foto: Christian Charisius
AUDIO: Mehr Hamburger mit Migrationshintergrund (1 Min)

Knapp 40 Prozent der Hamburger haben Migrationshintergrund

Stand: 04.09.2023 21:06 Uhr

Der Anteil der Hamburgerinnen und Hamburger mit einem Migrationshintergrund ist im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Er liegt jetzt bei 39,3 Prozent.

Laut Statistikamt Nord sind das fast zwei Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor. Das Amt hatte dazu das Melderegister mit Stand vom 31. Dezember 2022 ausgewertet. Demnach haben die meisten Menschen mit Migrationshintergrund ihre Wurzeln in der Türkei, in Polen und in Afghanistan.

Größter Migrationsanteil in Billbrook

Die meisten Menschen mit Migrationsgeschichte, nämlich 87,5 Prozent, leben den Angaben zufolge im Stadtteil Billbrook - gefolgt von der Veddel mit 76,1 Prozent und Billwerder mit 67,7 Prozent. Die wenigsten Menschen mit Migrationshintergrund gibt es demnach in dünn besiedelten Stadtteilen Spadenland mit 10,6 Prozent, Neuengamme mit 12,4 Prozent und Altengamme mit 12,6 Prozent.

CDU: Integration ist eine zentrale Aufgabe

Nach Ansicht von CDU-Landeschef Dennis Thering zeigen die steigenden Zahlen, dass die Integration eine zentrale Herausforderung für Hamburg ist. Er fordert deshalb mehr Geld von der Stadt für entsprechende Projekte. Viele Menschen mit Migrationshintergrund seien aber längst gut integriert. AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann sieht das anders: Die Deutschen ohne Migrationshintergrund würden zur Minderheit im eigenen Land.

SPD: Migranten bereichern Hamburg

Die Grünen betonen, die steigenden Zahlen seien vor allem die Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Es sei daher falsch, wenn Menschen, die vor Krieg fliehen, in der Öffentlichkeit als Problem dargestellt würden. Und der integrationspolitische Sprecher der SPD, Kazim Abaci, ergänzt: "Menschen mit Migrationshintergrund prägen und bereichern die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Landschaft in Hamburg."

Per Definition haben diejenigen Menschen einen Migrationshintergrund, die entweder selbst ohne deutsche Staatsangehörigkeit geboren sind oder bei denen mindestens Vater oder Mutter ohne deutsche Staatsangehörigkeit geboren ist.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 04.09.2023 | 19:00 Uhr

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