Klo-Demo für öffentliche Toilette in der Osterstraße
Ungewöhnliche Protestaktion in der Osterstraße: Dort haben Seniorinnen und Senioren am Sonnabendmittag für den Bau einer öffentlichen Toilette demonstriert. Denn in der beliebten Einkaufsstraße gibt es bereits seit Jahren keine öffentlichen Klos mehr.
Bei der Protestaktion setzte sich eine Seniorin in der Osterstraße symbolisch auf eine Toilette. Einer der Initiatoren ist Peter Gutzeit von den Linken in der Bezirksversammlung Eimsbüttel. Er sagte zu der "Piss-In" genannten Aktion: "Unsere Forderung ist jetzt nach 10 beziehungsweise 15 Jahren, endlich den Bedürfnissen der Bevölkerung zu entsprechen." Es brauche keine "Prestigetoiletten" wie am Gerhart-Hauptmann-Platz oder in der Hafencity. "Wir wollen eine einfache, öffentliche und barrierefreie Toilette mit Wickeltisch haben."
Stadtreinigung kümmert sich um 140 öffentliche Toiletten
Dass es vor allem älteren Menschen in der Stadt oft an öffentlichen Toiletten fehlt, war auch eines der Ergebnisse von Stadtteilgesprächen, die die Hamburger Grünen zum Thema "altergerechte Stadt" geführt hatten. Rund 140 öffentliche Klos sind im Toilettenfinder der Stadt Hamburg aufgelistet, für die die Stadtreinigung zuständig ist. Dazu kommen einige privat betriebene Toiletten.
Die Stadt hat in den vergangenen zwei Jahren in Modernisierung und neue Standorte investiert: Mit acht Millionen Euro kein kleines Geschäft. Dass es dennoch an Toiletten fehle - zum Beispiel in vielen großen Parks oder in Einkaufsmeilen - beklagt auch die Hamburger CDU.