Kindesmissbrauch: Musiklehrer zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt
Ein früherer Schlagzeuglehrer aus Hamburg kommt für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Dazu hat das Hamburger Landgericht den 52-Jährigen am Donnerstag verurteilt. Er hatte zwischen Herbst 2019 und Frühjahr 2020 im Haus der Jugend in Jenfeld vier Mädchen sexuell missbraucht.
Dieser Prozess war nur der Auftakt. Es gibt weitere Vorwürfe gegen den 52-Jährigen. In der kommenden Woche beginnt in Braunschweig ein weiterer Missbrauchsprozess gegen ihn, und auch in Hamburg gibt es mindestens eine weitere Strafanzeige.
Vertrauen der Kinder erschlichen
Der Angeklagte hatte im Haus der Jugend in Jenfeld Schlagzeugunterricht gegeben und sich nach Angaben des Vorsitzenden Richters das Vertrauen der Kinder erschlichen. Er habe sie zum Eis eingeladen und Ausflüge mit ihnen gemacht. Und dann habe er sie betatscht. Die Opfer waren damals im Alter zwischen neun und elf Jahren. Ein Mädchen sei an den Erlebnissen zerbrochen, so der Richter: "Es waren fünf Minuten, die ihr Leben massiv geändert haben."
Richter zum Angeklagten: "Sie tragen große Schuld mit sich"
Dem Angeklagten sagte er: "Sie tragen eine große Schuld mit sich." Nachdem der 52-Jährige aus dem Haus der Jugend rausgeflogen war, arbeitete er unter falschem Namen als Schwimmlehrer für Kinder. Und auch der Vorfall in Braunschweig soll sich ereignet haben, als es in Hamburg bereits Anzeigen gegen ihn gab.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von vier Jahren gefordert, die Verteidigerin eine bewährungsfähige Haftstrafe von unter zwei Jahren. Gegen das Urteil kann der Angeklagte Revision einlegen. Den Haftbefehl hielt das Gericht wegen Fluchtgefahr aufrecht.