Immer weniger Katholiken im Erzbistum Hamburg
Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Hamburg ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Es gab mehr Kirchenaustritte als im Jahr zuvor.
14.130 katholische Christinnen und Christen traten 2022 in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg aus ihrer Kirche aus. 2021 gab es noch 9.788 Kirchenaustritte. Dies geht aus der Statistik hervor, die die Verwaltung des Erzbistums am Mittwoch vorgelegt hat. Damit lebten Ende vergangenen Jahres 364.496 Katholiken im Erzbistum, ein Jahr zuvor waren es 377.543. Der Kirchlichen Statistik 2022 zufolge leben 163.756 katholische Christinnen und Christen in Hamburg - 6.294 weniger als im Vorjahr. Zum Erzbistum Hamburg gehören die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und der Landesteil Mecklenburg des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Es ist damit flächenmäßig das größte Bistum in Deutschland.
Mehr Aktivitäten der Gläubigen
Nach den zum Teil deutlichen Rückgängen in einzelnen Bereichen des kirchlichen Lebens in den Corona-Jahren 2020 und 2021 sind die Zahlen der Taufen, Trauungen und der regelmäßigen Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer dagegen wieder gestiegen. So stieg die Zahl der Taufen auf 1.555 (2021: 1.370), die der Trauungen auf 363 (200). Die Zahl der regelmäßigen Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer stieg im vergangenen Jahr auf 17.416 - im Jahr 2021 waren es den Angaben zufolge 13.175.
Erzbischof Heße: Tür zum Glauben offenhalten
Erzbischof Stefan Heße sagte zu der hohen Zahl von Kirchenaustritten: "Ich nehme wahr, dass Menschen die Wandlungsfähigkeit der Kirche anzweifeln oder als zu schleppend empfinden. Wir wollen verstärkt neue, niedrigschwellige Projekte in der Seelsorge fördern. Letztlich hoffe ich, dass wir - bei allem Ringen und Umbruch - den Menschen die Tür zum Glauben offenhalten können."