Hochrisikospiele im Fußball: Hamburg unterstützt Polizeikostenfonds

Stand: 09.09.2024 06:11 Uhr

Wer zahlt hohe Polizeikosten bei Hochrisikospielen im Fußball? Diese Frage wird regelmäßig diskutiert, wenn es zu großen Einsätzen kommt - zum Beispiel beim Hamburger SV oder beim FC St. Pauli. Der Hamburger Senat will nun einen Polizeikostenfonds unterstützen.

Bislang sind fast überall in Deutschland Bund und Länder für die Kosten verantwortlich, wenn es zu großen Polizeieinsätzen bei Fußballspielen kommt. Die Rede ist von 1,6 Millionen Polizeistunden im Jahr für die Sicherheit in der Bundesliga und der 2. Bundesliga.

Vereine sollen in Fonds einzahlen

"Wir müssen aber zu einer fairen Lösung kommen", sagt Sören Schumacher, innenpolitischer Sprecher der SPD in der Bürgerschaft. Und das heiße: Vereine sollen künftig in einen länderübergreifenden Polizeikostenfonds einzahlen, der die Einsätze finanziert. Grünen-Sprecherin Sina Imhof sieht darin einen Weg, eine gerechte Lösung zu finden - "mit breitem Verständnis in der Bevölkerung".

DFL-Klage in Karlsruhe läuft

Aktuell hat nur Bremen eine entsprechende Regelung: Zusatzkosten bei Hochrisikospielen werden dem SV Werder in Rechnung gestellt. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) klagt dagegen vor dem Bundesverfassungsgericht. Sollte die Bremer Regelung aber in Karlsruhe bestätigt werden, kann der Polizeikostenfonds kommen - der Senat will das in der nächsten Bürgerschaftssitzung beschließen.

Polizisten vor dem Volksparkstadion © picture alliance/dpa
AUDIO: Polizeikosten beim Fußball: Das will der Hamburger Senat (1 Min)

Zu welchen Teilen die Profi-Clubs dann zahlen müssten, ist noch offen. "Wir wollen ein faires Konzept, das Rückhalt hat in der Bevölkerung", heißt es von den Hamburger Regierungsparteien.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 09.09.2024 | 06:00 Uhr

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