Hasskriminalität: Mehr Straftaten in Hamburg registriert
Beleidigung, Bedrohung, Volksverhetzung: Die Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linken hat ergeben, dass die Zahl von Straf- und Gewalttaten im Bereich der sogenannten Hasskriminalität in Hamburg zuletzt deutlich gestiegen ist.
Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus sind in Hamburg Alltag. Mindestens einmal am Tag werden Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihres Glaubens oder ihrer sexuellen Orientierung in der Hansestadt bedroht, geschlagen oder verhöhnt. Allein im letzten Quartal des vergangenen Jahres, also von Oktober bis Dezember 2023, wurden 137 Straftaten von Hasskriminalität angezeigt. Im ganzen Jahr 2023 waren es insgesamt 280. Und diese Zahlen sind nur vorläufig, erfahrungsgemäß sind sie in der offiziellen Jahresbilanz noch einmal deutlich höher.
Auffälliger Anstieg bei antisemitischen Straftaten
Auffällig ist, dass vor allem die Zahl antisemitischer Straftaten nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 deutlich gestiegen ist: Sie macht fast ein Drittel aller Anzeigen aus. Jüdisches Leben in Hamburg müsse besser geschützt werden, fordert Cansu Özdemir, die innenpolitische Sprecherin der Fraktion der Linken. Weitaus mehr als die Hälfte der im vierten Quartal angezeigten Straftaten von Hasskriminalität stammen laut Senat aus dem rechten Spektrum.