Hass im Internet: Fünf Wohnungen in Hamburg durchsucht
Im Zusammenhang mit Hass-Postings im Internet hat die Polizei am Mittwoch fünf Wohnungen in Hamburg durchsucht. Der Einsatz war Teil eines bundesweiten Aktionstages, bei dem insgesamt 130 Razzien in ganz Deutschland durchgeführt wurden.
Ein 20-Jähriger aus Volksdorf, ein 23-Jähriger aus Bramfeld sowie ein 29-Jähriger aus Barmbek-Nord stehen jeweils in Verdacht, in Chatgruppen etwa Hakenkreuze gepostet zu haben, wie die Polizei mitteilte. Ein 49-Jähriger aus Harburg soll per Twitter angekündigt haben, die Regierung unter Verwendung einer Schusswaffe zu stürzen sowie einen Bundespolitiker zu entführen.
Zahlreiche Beweismittel sichergestellt
Die Wohnung eines 66-Jährigen in Bahrenfeld wurde wegen des Verdachts der Beleidigung, der üblen Nachrede und der Verleumdung durchsucht. Er soll auf Facebook ein Fahndungsplakat gepostet haben, das Politiker zeigt und ihnen schwerste Straftaten vorwirft. Die Beamtinnen und Beamten stellten zahlreiche Beweismittel sicher, die nun ausgewertet werden.
Polizei appelliert: Hass-Postings melden und anzeigen
In allen 16 Bundesländern gab es Durchsuchungen und Vernehmungen. Es war bereits der neunte bundesweite Aktionstag gegen Hass-Postings im Netz. Laut Bundeskriminalamt ist die Zahl der erfassten Fälle im vergangenen Jahr deutlich gestiegen - um mehr als 40 Prozent auf 3.400 Fälle. Da von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen wird, fordert die Polizei dazu auf, Hass-Postings im Internet anzuzeigen und den Anbietern wie Facebook und Twitter auch zu melden.