Hamburger Verwaltung: Weniger Papier, aber immer noch Faxe
Langsam, aber sicher bewegt sich etwas beim Thema Digitalisierung in der Hamburger Verwaltung. Das zeigt eine Senatsantwort auf eine Anfrage der CDU-Fraktion.
Die Hamburger Friedhöfe und Stromnetz Hamburg haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind zwei öffentliche Hamburger Unternehmen, die in ihrer Verwaltung bereits komplett digital arbeiten. Sie setzen vollständig auf elektronische Akten. Auch mehrere städtische Immobilienunternehmen und die Elbphilharmonie gehören dazu. Mehr und mehr setzt sich die E-Akte durch - jedenfalls dort, wo es keine rechtlichen Beschränkungen dafür gibt.
Papierverbrauch nimmt deutlich ab
Messbar wird die Entwicklung auch am Papierverbrauch der öffentlichen Verwaltung: 2019 waren es knapp 357 Millionen Blatt Papier. Vier Jahre später waren es unter 300 Millionen Blatt. Das ist ein Rückgang von gut 16 Prozent.
Immer noch mehr als 400 Faxgeräte in Betrieb
Gleichzeitig kostet die Digitalisierung viel Geld. Nach Angaben des Senats werden beispielsweise für Speicherplatz rund 250.000 Euro im Jahr benötigt. Außerdem kostet das Einscannen von Papierdokumenten eine Menge Geld - rund eine Million Euro waren es im vergangenen Jahr. Allerdings hat auch das Faxgerät noch nicht ausgedient. Weit mehr als 400 Geräte sind noch im Einsatz. Das hatte im Februar eine Anfrage der CDU-Fraktion ergeben.
CDU sieht großen Nachholbedarf
Die Anzahl der immer noch betriebenen Faxgeräte sei ein "Sinnbild für den Nachholbedarf, den die Stadt in Sachen Digitalisierung hat", so Sandro Kappe, digitalpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und der Einführung der E-Akte würden die aktuellen Zahlen "geradezu absurd" wirken. Und der immer noch hohe Papierverbrauch verdeutliche, dass "die digitale Transformation in Hamburgs Verwaltung noch längst nicht abgeschlossen ist".