Hamburger Sparkasse: Jahresgewinn mehr als verdoppelt
Die Hamburger Sparkasse (Haspa) ist vergangenes Jahr leicht gewachsen. Deutschlands größte Sparkasse zählt nun 1,5 Millionen Kundinnen und Kunden. Und sie erzielte einen Gewinn von 45 Millionen Euro.
Damit hat die Haspa im Geschäftsjahr 2022 ihr Ergebnis mehr als verdoppelt. Nach Abzug der Steuern stieg es auf 45 Millionen Euro, 2021 waren es noch 20 Millionen Euro. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Doch richtig zufrieden ist die Haspa damit nicht. Vorstandssprecher Harald Vogelsang wörtlich: "Auf Dauer müssen wir unser Ergebnis noch deutlich steigern. Nur so können wir das Wachstum der Metropolregion und die Transformation für eine nachhaltige Zukunft begleiten."
Hamburger legen wieder mehr Geld an
Erfreut ist Vogelsang aber darüber, dass die Zeit der Strafzinsen auf große Guthaben vorbei ist. Nach der Corona-Pandemie legen die Haspa-Kundinnen und -Kunden wieder mehr Geld auf die hohe Kante. Um fünf Prozent stiegen die Einlagen auf 39 Milliarden Euro. Fast genauso viel Geld haben die Kundinnen und Kunden als Kredite aufgenommen. Hier spürt die Hamburger Sparkasse aber eine Zurückhaltung aufgrund der hohen Inflation, das Kreditgeschäft wächst kaum noch. Ein Grund dafür: Die Baufinanzierung lahmt.
Ein Drittel weniger neue Baufinanzierungen
Wenn sich die Hypothenzinsen innerhalb kurzer Zeit vervierfachen und dann noch Baustoffe extrem teuer werden, dann geht vielen Hamburgerinnen und Hamburgern schlicht die Puste aus, Eigentum zu kaufen oder neu zu bauen. 2022 hat die Haspa ein Drittel weniger neue Baufinanzierungen vergeben. Sie spekuliert zwar, dass sich der Immobilienmarkt im Jahresverlauf wieder erholt. Auch weil Häuser je nach Lage 10 bis 30 Prozent billiger geworden sind. Aber die Banker rechnen auch mit einer Inflationsrate von 6 Prozent. In solchen Krisenzeiten kaufen die Menschen dann Gold - für 112 Millionen Euro allein bei der Haspa. So viel wie nie zuvor.
Kreditausfälle deutlich unter den Befürchtungen
Die Kreditausfälle blieben 2022 mit 26 Millionen Euro trotz Corona und russischem Angriffskrieg deutlich hinter den Befürchtungen zurück. Vorsorglich waren 60 Millionen eingeplant worden. "Wir hatten mit einer deutlichen Zunahme an Insolvenzen gerechnet." Dass diese weitestgehend ausgeblieben sind, zeige, "wie robust die Hamburger Wirtschaft bislang aufgestellt ist", so Vogelsang.
Haspa freut sich über Kundenzuwachs
Erfreulich ist ebenso der Zuwachs an Kundinnen und Kunden: Die Haspa gewann 25.000 Privat-Girokonten hinzu, 15.000 davon eröffneten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die Zahl der Filialen sank leicht auf 105.