Hamburger Erzieher wegen Kindesmissbrauchs angeklagt
Vor dem Hamburger Landgericht ist seit Donnerstag ein Erzieher wegen sexuellen Kindesmissbrauchs angeklagt. Der 31-Jährige soll in einer Kita in Lohbrügge an einem Mädchen mehrfach sexuelle Handlungen vorgenommen haben.
Der Erzieher soll das Kind mindestens fünf Mal missbraucht haben. Und zwar laut Staatsanwaltschaft in einem Zeitraum von mehreren Monaten. "Dabei soll es in drei Fällen zu einem schweren sexuellen Kindesmissbrauch gekommen sein. Der Angeklagte war in einer Hamburger Kita tätig und dort der Bezugsbetreuer der Geschädigten und hatte ein besonderes Näheverhältnis," so Melina Traumann, Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft.
Kind meldete den Missbrauch seiner Mutter
Zu den jeweiligen Tatzeitpunkten soll er mit dem Kind allein im sogenannten Schmetterlingsraum gewesen sein. Der aber jederzeit von anderen Mitarbeitern hätte betreten werden können. Das Entdeckungsrisiko war also hoch. Ans Licht kam der mutmaßliche Missbrauch dann durch das Kind selbst. "Das Mädchen soll sich dann seiner Mutter anvertraut haben und die Mutter hat sich dann sofort an die Polizei gewandt und Anzeige erstattet," sagte Trautmann.
Mann schweigt zu Vorwürfen
Der Kirchenkreis-Ost, Träger der Kita hat den Mann noch am selben Tag freigestellt. Alle Eltern seien informiert worden. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass der Mann auch andere Kinder missbraucht haben könnte. Inzwischen sei dem Erzieher gekündigt worden. Offenbar hat er das akzeptiert. Am Donnerstag schwieg der 31-Jährige zu den Vorwürfen, aber die Anwältin der Nebenklage, die das Kita-Kind vertritt, hofft dass er reinen Tisch macht. "Grundsätzlich begrüße ich eine Einlassung, wenn sie denn dazu führt, dass das Kind nicht aussagen muss," so die Anwältin der Nebenklage.
Angeklagtem drohen bis zu 15 Jahren Haft
Der Anwalt des Angeklagten erklärte, sein Mandant werde am nächsten Verhandlungstag aussagen. Bei einer Verurteilung droht ihm zwischen zwei und 15 Jahren Haft.