Hamburger Busfahrer wird mit "4-1-5"-Gruß zum Internetstar
Der Hamburger Michel Schwartz ist aktuell wohl der bekannteste Busfahrer Deutschlands. Er filmt sich selbst beim Busfahren und veröffentlicht die Videos auf TikTok.
Was die Videos besonders macht, sind Schwartzs Handgesten beim Grüßen von anderen Busfahrerinnen und -fahrern sowie von Fahrgästen. Vor allem sein "4-1-5"-Gruß, eine kurze Fingerchoreografie, wird von zahlreichen jungen Menschen bei Social Media imitiert. Auch viele Prominente steigen in den Trend ein.
Videos gehen auf TikTok viral
Der Busfahrer erreicht mit seinen Videos mehr als 14 Millionen Nutzerinnen und Nutzer bei TikTok. Aber was hat es mit dem Gruß auf sich? Schwartz erklärt: "Der klassische Gruß ist auf jeden Fall der '4-1-5'-er. Der setzt sich vom Surfergruß ab und geht so: Vier Finger nach vorne, Zeigefinger auf den Kollegen, das bedeutet 'Ich habe dich gesehen', und dann quasi nochmal die Hand offen, wie so eine Art High-Five." Diesen Ablauf führt er dann in einer flüssigen Bewegung durch.
Hautberuflich bei der Stadtreinigung
Angefangen hatte Schwartz mit Instagram-Fotos von Bussen, die er für Fahrzeugspotter auf der Plattform geteilt hat. "Man hat sich so ein gewisses Netzwerk aufgebaut und das war das Grundgerüst, bevor eigentlich alles mit den Videos losging." Hauptberuflich arbeitet der 44-Jährige bei der Stadtreinigung. Drei bis vier Mal im Monat springt er aber als Busfahrer auf den Linien 12 und 32 ein.
Offenbar zuletzt mehr Bewerbungen auf Busfahrer-Jobs
Mit seinen Videos macht Schwartz das Busfahren attraktiver. Und das ist dringend notwendig: Bundesweit gibt es einen großen Mangel an Busfahrerinnen und -fahrern. "Ich höre als Resonanz von anderen Verkehrsbetrieben, dass die Bewerbungen deutschlandweit gestiegen sind", berichtet Schwartz. Durch die Videos habe man von dem Beruf nochmal ein anderes Bild. Die Leute würden dadurch vielleicht eher denken, dass der Beruf spannend ist. "Und alleine das ist schon etwas wert."
"Mehr Freude und Respekt gegenüber uns Busfahrern"
Nicht nur das habe sich verbessert. "Wir Busfahrer untereinander grüßen uns auch mehr. Alle fragen mich, welche Handbewegungen sie machen können. Das bereitet mir echt Freude", so Schwartz. Aber auch die Reaktionen der Fahrgäste auf Busfahrerinnen und -fahrer habe sich verbessert. Sie würden jetzt winken, wenn sie ihn sehen und auch andere Kolleginnen und Kollegen so grüßen. "Ich habe das Gefühl, da herrscht jetzt mehr Freude und Respekt gegenüber uns Busfahrern."
Den Hype um ihn auf Social Media sieht Schwartz als Hobby und nicht als Chance auf einen neuen Werdegang. Dem Beruf als Busfahrer will er treu bleiben.