Hamburg: Viele Mykoplasmen-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen
In Hamburg gibt in diesem Jahr vor allem bei Kindern und Jugendlichen überdurchschnittlich viele Infektionen mit Mykoplasmen. Die Infektionen werden zum Teil mit Antibiotika behandelt, die hier momentan teilweise schwierig zu bekommen sind.
Grund für die zahlreichen Mykoplasmen-Infektionen könnte laut dem Hamburger Landesverband der Kinder- und Jugendärztinnen ein verspäteter Nachholeffekt nach der Corona-Pandemie sein. Genaue Zahlen für Hamburg liegen nicht vor. Denn in Deutschland gibt es mit Sachsen nur ein Bundesland, in dem Mykoplasmen-Infektionen meldepflichtig sind.
Bakterien können Lungenentzündung verursachen
Mykoplasmen sind spezielle Bakterien, die alles von einem einfachen Erkältungsinfekt in den oberen Atemwegen bis zur schweren Lungenentzündung verursachen können. Die Symptome ähneln denen einer Erkältung: Husten, Müdigkeit, Fieber zum Beispiel. Die Krankheit beginnt eher schleichend und wird deswegen auch nicht unbedingt sofort erkannt. Denn erstmal sieht es oft nach einem Virusinfekt aus. Um sicherzugehen, wird dann ein Rachenabstrich durchgeführt oder Blut abgenommen.
Lieferengpässe bei Medikamenten
Sorgen bereitet Kinderärztinnen und -ärzten allerdings, dass es für verschiedene Medikamente Lieferschwierigkeiten gibt. Die Kinderärztin und Sprecherin vom Landesverband der Kinder- und Jugendärztinnen Charlotte Schulz bestätigt, dass die Gruppe der Antibiotika, die bei Mykoplasmen-Infektionen eingesetzt werden, oft nicht oder nur schwer zu bekommen seien.
Sie kann Eltern aber beruhigen: Dadurch, dass es in Hamburg so viele Apotheken gibt, hat es ihrer Ansicht nach bislang immer funktioniert, dass Kinder ein entsprechendes Medikament bekommen haben. Allerdings müssten Eltern manchmal einige Apotheken abtelefonieren.