Anwohner in St. Georg gründen Bürgerinitiative
Drogen, Diebstahl und Gewalt: All das ist im Hamburger Stadtteil St. Georg schlimmer geworden. Diesen Eindruck haben zumindest vermehrt Anwohnerinnen und Anwohner. Zwei von ihnen haben deshalb eine Bürgerinitiative gegründet - seit einer Woche sind sie mit ihrer Internetseite online.
Stefan Wiedemeyer und Tobias Stempien heißen die beiden Initiatoren. Beide leben schon lange in St. Georg, sie lieben den bunten und diversen Stadtteil. Doch die beiden Familienväter sorgen sich mittlerweile um ihre Kinder. Stempien sagt: "Mit meinen Nachbarn rede ich nur noch über Gewalt, Angst und Elend." Wiedemeyer und Stempien hatten deshalb die Idee, über eine Internetseite Erlebnisse und Beschwerden aus der Nachbarschaft zu sammeln. Ursprünglich erst nach den Wahlen.
Polizei will auf die Bürgerinitiative zugehen
Doch mittlerweile sei die Toleranzschwelle erreicht, sagt Wiedemeyer: "Wir wollen der Politik zeigen, wie drängend unser Problem ist, indem wir ungefiltert die Einzelschicksale hervorholen." In der ersten Woche gab es schon um die 40 Rückmeldungen. Viele beklagen die zunehmende Aggressivität in der Drogenszene. Die Polizei kündigte am Montag bereits an, auf die Bürgerinitiative zuzugehen. Auch wenn viele der Rückmeldungen anonym abgegeben worden seien, könnten einige Hinweise durch Orts- und Zeitangaben für künftige Einsätze der Polizei hilfreich sein.