Hamburg: Sollen auch geflüchtete Familien ins "Dublin-Zentrum"?
Sollen in das sogenannte Dublin-Zentrum im Hamburger Stadtteil Rahlstedt bald auch Familien und Kinder, für deren Asylverfahren ein anderes EU-Land zuständig ist, verlegt werden? Das wollte die Linksfraktion in der Bürgerschaft wissen.
Im "Dublin-Zentrum" sollen Geflüchtete untergebracht werden, deren Abschiebung unmittelbar bevorsteht. So lange erhalten sie nur notwendige Sachleistungen, also eine Unterkunft, Essen und Hygieneartikel. Die zentrale Unterbringung soll für eine schnellere Abschiebung von Flüchtlingen in ein anderes EU-Land sorgen.
Innenbehörde berät wegen Familien mit Kindern
Ob und wann auch Familien mit Kindern in die Unterkunftshalle im Bargkoppelweg untergebracht werden, ist noch offen. Die Überlegungen sind noch nicht abgeschlossen, so die Antwort des Senats. Bisher sind seit Inbetriebnahme des "Dublin-Zentrums" vor zwei Wochen nur volljährige männliche Geflüchtete einquartiert worden. Für andere Personengruppen ist die Einrichtung laut Senat offenbar nicht geeignet.
Sieben Flüchtlinge in Dublin-Zentrum
Die Innenbehörde bestätigt, dass "im Rahmen des laufenden Pilot-Verfahrens nur solche Personengruppen im 'Dublin-Zentrum' versorgt werden, für die keine besonderen Unterbringungsbedarfe ersichtlich sind". Seit der Eröffnung sind laut Innenbehörde sieben Geflüchtete nach Rahlstedt verlegt worden. Die Linke befürchtet jedoch, dass bereits geplant wird, bald auch Familien dort unterzubringen.
349 Übernahme-Ersuche aus Hamburg
In 349 Fällen ist ein anderes EU-Land in den ersten beiden Monaten dieses Jahres gefragt worden, ob es einen Geflüchteten oder eine Geflüchtete aus Hamburg zurück nimmt. 167 Mal stimmte ein Mitgliedsstaat zu.
