Hamburg: Mehr Fälle von Straßenraub registriert
In Hamburg hat es laut Kriminalstatistik in den vergangenen Monaten deutlich mehr Fälle von Straßenraub gegeben als noch vor einem Jahr. Die CDU in der Hansestadt fordert vom Senat mehr Einsatz für die Sicherheit.
Plus 40 Prozent bei Raubtaten auf Straßen oder Plätzen - insgesamt waren es 719 Fälle im ersten Halbjahr. Unter den Halbjahreszahlen der Hamburger Kriminalstatistik sticht diese Zunahme hervor. Denn insgesamt gab es im ersten Halbjahr fünf Prozent weniger Verbrechen in der Stadt, mit noch deutlicheren Rückgängen etwa bei Wohnungseinbruch oder Ladendiebstahl.
Innenbehörde: Viele Fälle in der Drogenszene
Ein großer Teil der Straßenraube spiele sich innerhalb der Drogenszene am Hauptbahnhof ab, heißt es aus der Innenbehörde. 445 der Fälle in diesem Jahr hätten sich im Bezirk Hamburg-Mitte zugetragen - eben hauptsächlich am Hauptbahnhof - und darüber hinaus auch auf St. Pauli. In beiden Stadtteilen ist viel Polizei unterwegs. Laut Innenbehörde handele es sich bei sehr vielen Fällen um Taten innerhalb der Drogen- oder Obdachlosenszene, die nur deshalb angezeigt würden, weil die Polizei so sichtbar und präsent sei.
Anstieg der Straßenraube in vielen Stadtteilen
Doch für CDU-Chef Dennis Thering ist diese Erklärung zu kurz gegriffen. Zwar hat mehr als die Hälfte der Fälle in den Stadtteilen St. Georg oder St. Pauli stattgefunden. Aber auch in den Bezirken Altona, Eimsbüttel, Hamburg-Nord und in Harburg gebe es zum Teil deutlich höhere Fallzahlen. Es sei falsch, so viel Polizeipräsenz nur am Hauptbahnhof zu zeigen. Es brauche überall mehr Polizei, so Thering.
Anteil der Straftäter ohne deutschen Pass gestiegen
Und noch etwas findet der CDU-Politiker alarmierend: Von den 522 ermittelten Tatverdächtigen hatten mehr als 60 Prozent keinen deutschen Pass. Vor Corona lag der Anteil noch bei 46 Prozent. Solche Täter müssten nach verbüßter Strafe das Land verlassen, fordert Thering.
Hamburgs CDU-Chef: "Wir brauchen Grenzkontrollen"
Thering fordert außerdem, Hamburg müsse sich für Grenzkontrollen stark machen: "So lange es nicht gelingt, die europäischen Außengrenzen effektiv zu schützen, brauchen wir Grenzkontrollen. Und diese müssen auch künftig fortgeführt werden."
Thering für Strafmündigkeit ab zwölf Jahren
Auch, dass minderjährige Intensivtäter nur schwer zu belangen sind, stört Hamburgs CDU-Chef: "Deshalb setzen wir uns als CDU Hamburg dafür ein, dass die Strafmündigkeit künftig bereits ab zwölf Jahren eintritt." Im Alleingang könne Hamburg das nicht durchsetzen, räumt Thering ein. Vom Senat fordert er deshalb eine Initiative, um das Bundesrecht zu ändern.