Grüne Jugend kritisiert Hamburgs Verkehrssenator Tjarks
Die Grüne Jugend Hamburg übt scharfe Kritik am Verkehrssenator aus der eigenen Partei. Anjes Tjarks sei Schuld an schlechten Arbeitsbedingungen eines Busunternehmens, das für den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) im Einsatz ist.
Das sei ein Armutszeugnis für die Verkehrsbehörde, heißt es in einer Stellungnahme, die NDR 90,3 vorliegt. Hamburgs Grüne Jugend ist bekannt für parteiinterne Kritik. Doch die Vorwürfe gegen Verkehrssenator Tjarks sind besonders heftig.
Arbeitsbedingungen bei Busunternehmen angeprangert
Es geht um das tschechische Busunternehmen Umbrella, das zehn Busse für den Ersatzverkehr der U2 in Billstedt stellt. Die Grüne Jugend wirft Umbrella Unterbezahlung der Fahrerinnen und Fahrer sowie Missachtung der Lenkzeiten vor. In der Stellungnahme heißt es: "Die Schuldzuweisung für diese miesen Arbeitsbedingungen muss ganz allein an die Verkehrsbehörde unter Anjes Tjarks gehen." Sprecher Berkay Gür sagte NDR 90,3: "Damit verliert doch die Verkehrsbehörde an politischer Glaubwürdigkeit. Wir erwarten die faire Bezahlung aller Beschäftigten."
Und die Grüne Jugend setzt noch einen drauf: "Für uns ist das rote-grüne Märchen der Mobilitätswende dann politisch gescheitert, wenn Dieselbusse und schlechte Arbeitsbedingungen an externe Busunternehmen ausgelagert werden", so Gür.
Verkehrsbehörde: Vorwürfe werden geprüft
Die angegriffene Verkehrsbehörde erklärte, sie gehe den Vorwürfen nach. Für die Fahrerinnen und Fahrer gelte der deutsche Tarifvertrag. Die Hochbahn habe die Kontrolle von Umbrella intensiviert und seit Juni keine Auffälligkeiten festgestellt.