Grab von Helmut und Loki Schmidt mit Hakenkreuzen beschmiert
Unbekannte haben das Grab des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt und seiner Frau Loki auf dem Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf mit Hakenkreuzen beschmiert.
Die Schmierereien sind am Freitagabend entdeckt worden. Es handelte sich um drei Hakenkreuze in grell-oranger Farbe, die auf die Grabplatte aufgetragen wurden. Die Verunreinigungen wurden schnell entfernt.
Faeser: "Abscheuliche und geschichtsvergessene Tat"
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte die Schmierereien auf dem Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf als "abscheuliche und geschichtsvergessene Tat“. "Helmut und Loki Schmidt standen immer gegen Menschenverachtung, Rassismus und Antisemitismus ein - im Bewusstsein unserer Geschichte", erklärte sie am Sonabend im Sozialen Netzwerk X, vormals Twitter.
Staatsschutz ermittelt
Hintergründe zur Tat oder zur Identität des Täters oder der Täter sind nach Angaben der Polizei noch unklar. Der Hamburger Staatschutz ermittelt.
Stiftungen verurteilen Grabschändung
Die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, die Helmut und Loki Schmidt-Stiftung und die Loki Schmidt Stiftung verurteilten die Grabschändung in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sowohl Loki als auch Helmut Schmidt hätten sich stets für Freiheit, Demokratie und Völkerverständigung eingesetzt. Menschenverachtende Gewaltherrschaft und Antisemitismus hätten sie entschieden abgelehnt.
Helmut Schmidt war ein SPD-Politiker und von 1974 bis 1982 Bundeskanzler. Von 1983 bis zu seinem Tod war er Mitherausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit". Am Sonnabend wäre Helmut Schmidt 105 Jahre alt geworden.