Gericht stoppt Arbeiten im Naturschutzgebiet Vollhöfner Weiden
Die Hamburg Port Authority (HPA) muss ihre Arbeiten im Naturschutzgebiet Vollhöfner Weiden sofort einstellen. Das hat das Verwaltungsgericht am Mittwoch entschieden und damit einem Eilantrag des Naturschutzvereins "Schlickfall" stattgegeben.
Auf rund einem Hektar hatte die HPA bereits Bäume gefällt und Boden abgetragen. Naturschützerinnen und Naturschützer hatten vor drei Wochen Alarm geschlagen, als sie beobachteten, dass im Vollhöfner Wald mit schwerem Gerät gearbeitet wurde und das, obwohl das Gebiet erst kürzlich unter Naturschutz gestellt worden war.
Umweltbehörde: "Arbeiten für Hafenzwecke nötig"
Die Umweltbehörde hatte die Maßnahmen verteidigt: Es handele sich um Arbeiten an einem Entwässerungsgraben und um Ausgleichsmaßnahmen für geschützte Trockenrasenflächen. Diese seien nötig, weil die HPA für Hafenzwecke Flächen auf der Hohen Schaar nutze. Man habe die Arbeiten lange geplant und bei der Ausweisung des Naturschutzgebietes berücksichtigt.
Gericht: Keine motorisierten Fahrzeuge im Naturschutzgebiet
Doch das Verwaltungsgericht sah das anders. In dem Beschluss, der NDR 90,3 vorliegt, heißt es, dass im Naturschutzgebiet weder Pflanzen entfernt noch Aufschüttungen vorgenommen oder der Boden verändert werden dürfte. Zudem sei es untersagt, mit motorisierten Fahrzeugen durch das Gelände zu fahren. Das Anlegen einer Trockenrasenfläche sei eine Zweckentfremdung des Naturraums Wald.
Sämtliche Arbeiten müssen gestoppt werden. Die Umweltbehörde akzeptiert die Entscheidung, hält die Maßnahmen aber weiterhin für "ökologisch sinnvoll". Bei den Naturschützerinnen und Naturschützern ist die Freude groß.
