Frau in Rahlstedt getötet - Lebensgefährte gesteht vor Gericht
Ein halbes Jahr nach einer tödlichen Messerattacke auf eine 34-Jährige in Rahlstedt hat der Lebensgefährte der Frau am Dienstag vor dem Hamburger Landgericht die Tat gestanden. Da der 28-Jährige schwer psychisch krank ist, wird er wohl statt ins Gefängnis in die Psychiatrie kommen.
Der Prozess begann mit einer Liebeserklärung. "Meine Freundin war das großartigste, was mir im Leben passiert ist", sagte der Angeklagte. "Ich habe ihr das Leben genommen. Was ich getan habe, ist schrecklich." Mehr als 100 Messerstiche entdeckten die Notärzte am Körper der 34-jährigen Frau, die nach der Tat Mitte Dezember ins Krankenhaus gebracht worden war und dort verstarb.
Angeklagter fühlte sich von Rockern verfolgt
Der Angeklagte, der seit seinem elften Lebenjahr Cannabis raucht, leidet an einer Psychose. "Ich fühle mich von den 'Hells Angels' verfolgt", sagte er zu Prozessbeginn. An jenem Abend habe er gedacht, dass die Rocker vor seiner Wohnungstür stünden - und dass seine Freundin mit ihnen unter einer Decke stecke.
Panisch habe er zwei Messer aus der Küche geholt. Einer Bekannten befahl er, die Polizei anzurufen, es würde gleich Tote geben. Dann stach er zu.
Paar hatte sich in Krankenhaus kennengelernt
Die Frau habe er im März vergangenen Jahres in einem Krankenhaus kennengelernt. Auch sie habe an paranoider Schizophrenie gelitten und Cannabis konsumiert. Im Sommer sei sie bei ihm eingezogen. Am Tattag hätten sie ihre Verlobung gefeiert - zusammen mit einem ebenfalls psychisch kranken und drogenabhängigen Paar.
Der Angeklagte hatte vorigen Mai bereits einmal einen großen Polizeieinsatz ausgelöst: Damals hatte er sich mit Messern bewaffnet in einem Krankenhaus in Winsen verschanzt.
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