Fischsterben in Elbe befürchtet: Sauerstoffwert bei Hamburg sinkt
Für die Fische in der Elbe wird es jetzt wieder kritisch. Die Sauerstoffwerte bei Hamburg sinken seit Mitte Juli. Umweltverbände wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) befürchten erneut ein Fischsterben.
"Akut dramatisch" - so bezeichnete Linda Kahl vom BUND die Situation für Fische im Hafen. Am Montagmorgen lag die Sauerstoffkonzentration an der Messstelle Blankenese bei 1,35 Milligramm pro Liter. Viel zu wenig, denn sobald die Werte unter 2 Milligramm pro Liter Wasser fallen, würde sie "von tödlichen Bedingungen" sprechen, so Kahl zu NDR 90,3.
Kritischer Wert für viele Arten erreicht
Die kritische Grenze für viele Arten, wie den Stint oder die europaweit geschützte Finte, sei schon bei Werten unter 4 Milligramm erreicht, so Kahl. Werte über 4 Milligramm pro Liter waren in Blankenese zuletzt vor einer Woche gemessen worden.
"Elbe ist stark angeschlagen"
Aus Sicht der Umweltexpertin Kahl zeigt sich gerade, wie angeschlagen die Elbe durch die Abnahme der Flachwasserzonen und die ständigen Baggerarbeiten ist. Mit Blick auf die Wettervorhersage der nächsten Tage sei keine Besserung zu erwarten, sagte Kahl. Sie befürchte, dass sich das Sauerstoffloch weiter ausdehnen wird.
Behörde: Bisher kein massenhaftes Fischsterben gemeldet
Die Sauerstoff-Situation sei am Wochenende sehr kritisch gewesen, bestätigte die Umweltbehörde. Das sei in den Sommermonaten immer wieder der Fall, weil vermehrt Algen aus der Mittelelbe nach Hamburg gelangten. Ein massenhaftes Fischsterben sei aber bisher nicht gemeldet worden, so eine Behördensprecherin. Die Situation in den anderen Gewässern in Hamburg, wie der Alster oder den Kanälen, liege im grünen Bereich.