Mann fährt Kollegen vorsätzlich an: Fast drei Jahre Haft
Er hatte ein Auto als Waffe eingesetzt - deswegen hat das Hamburger Landgericht einen 41-Jährigen am Mittwoch zu zwei Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt. Im August des vergangenen Jahres hatte der Mann am S-Bahnhof Stellingen einen Kollegen im Streit angefahren.
Der Angeklagte und das Opfer kannten sich bereits seit Jahren. Sie waren sogar befreundet, gerieten dann aber in einen Streit um Geld. Statt freundlicher Worte gab es plötzlich Vorwürfe und Beleidigungen. Das war auch am Morgen des 21. Augusts so, als die beiden Männer sich vor Schichtbeginn begegneten. Der Angeklagte stieg daraufhin wütend in sein Auto und fuhr seinen Kollegen an. Der fiel hin, wurde von dem Wagen noch ein paar Meter mitgeschleift und dabei schwer verletzt. Der Angeklagte setzte sich zunächst in sein Heimatland Nordmazedonien ab, stellte sich dann aber schließlich selbst der Polizei.
Angeklagter hatte auf Bewährung gehofft
Bei der Verurteilung sagte die Vorsitzende Richterin, der 41-Jährige sei kein typischer Gewalttäter. Stattdessen sprach sie von einem "Augenblicksversagen" und einer "Eskalation aus nichtigem Anlass". Die Hoffnung des Angeklagten auf eine Bewährungsstrafe wurde nicht erfüllt. Die Richterin sagte aber, zwei Jahre und elf Monate seien bei dieser Tat dennoch eine milde Strafe.