Drogenschmuggel: Hamburger Staatsanwaltschaft erwartet Datensatz
Im Kampf gegen den internationalen Drogenschmuggel erwarten die Hamburger Staatsanwaltschaft in diesen Tagen einen Datensatz vom Bundeskriminalamt (BKA). Die Bedeutung von Text- und Sprachnachrichten aus sogenannten Krypto-Handys ist für die Ermittlerinnen und Ermittler enorm.
Encrochat und SkyECC sind eine Art WhatsApp für Drogenschmuggler. Die schickten sich Textnachrichten - bei SkyECC sogar Sprachnachrichten - und schufen damit Beweismittel gegen sich selbst. Denn die Dienste wurde vor Jahren von Ermittlerinnen und Ermittlern geknackt.
Drogenhandel: 2024 knapp 600 Verfahren in Hamburg
Auch weil der Hamburger Hafen ein Drogendrehkreuz ist, hat die Staatsanwaltschaft gut zu tun. Seit 2019 haben sich die Verfahren im Bereich des professionellen Drogenhandels mehr als verdoppelt - von knapp 400 auf gut 950 im Jahr 2021. Im vergangenen Jahr gab es noch knapp 600 Verfahren, wie der NDR auf Anfrage erfuhr.
Ende der Ermittlungen nicht in Sicht
Bei dem erwarteten Datensatz vom BKA handelt es sich um fast 570 Handy-Kennungen. Bei der anstehenden Auswertung interessieren sich die Ermittlerinnen und Ermittler vor allem für die Drogenkriminellen, die sie bislang noch nicht im Visier hatten. Und ein Ende ist nicht in Sicht: Bei der Staatsanwaltschaft läuft auch die Auswertung eines weiteren Kryptodienstes. Der heißt Anom - und wurde verdeckt von der US-amerikanischen Sicherheitsbehörde FBI auf den Markt gebracht, damit die Ermittlerinnen und Ermittler gleich mitlesen konnten.
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