Die Linke sieht sich im Aufwind und stellt Wahlplakate vor
Nach dem Zerbrechen der Ampel-Koalition in Berlin und dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA verzeichnet die Linke mehr Zulauf - auch in Hamburg. Am Donnerstag hat die Partei ihre Plakatkampagne zur Bürgerschaftswahl vorgestellt.
"Seit letzter Woche rennen uns die Leute wirklich die Bude ein", sagte Landessprecher Thomas Iwan bei der Präsentation der Plakatkampagne für die Bürgerschaftswahl am 2. März. Allein in der vergangenen Woche seien bundesweit rund 1.400 Menschen der Partei beigetreten. In Hamburg sei die Zahl der Mitglieder seit Anfang Januar von rund 1.650 auf nun 2.000 gestiegen. Die neuen Mitglieder seien in der Regel sehr jung und mehr Frauen als Männer.
Acht Themenplakate
Auf acht sogenannten Themenplakaten gehe es der Linken um Inhalte, sagte Cansu Özdemir, eine der beiden Spitzenkandidatinnen. Auf den meisten Plakaten gibt es keine Fotos, dafür relativ viel Text. Da geht es unter anderem um eine bessere Gesundheitsversorgung, um die Verkehrspolitik - inklusive der Forderung nach einer Stadtbahn - und um die Wohnungspolitik. Heike Sudmann, die zweite Spitzenkandidatin, erklärte: "Wir wollen, dass niemand Angst haben muss, aufgrund der steigenden Mieten die Wohnung zu verlieren." Es sei möglich, dass die Mieten sinken, zum Beispiel mithilfe eines Mietendeckels. "Wir sagen: Wohnen ist ein Heimspiel, das nicht verloren wird", ergänzte Sudmann.
Mehr Wahlkampf an der Haustür geplant
Insgesamt etwa 6.000 dieser Themenplakate sollen nach Angaben der Partei in der Stadt zu sehen sein. Dazu setzt die Linke auch wieder auf Hausbesuche - gerade in den Quartieren, in denen es bislang wenig Wahlbeteiligung gab und wo viele Mieterinnen und Mieter der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SAGA zu Hause sind. Das mehrseitige Wahlprogramm im Postkartenformat wird es in mehreren Sprachen geben.
Doppelwahlkampf für die Linke kein Problem
Für die Linke stellt der Doppelwahlkampf für die Bundestagswahl am 23. Februar und die eine Woche später angesetzte Bürgerschaftswahl nach eigenen Angaben kein Problem dar. Denn im Gegensatz zu den anderen 15 Bundesländern befände sich Hamburg sowieso im Wahlkampf, sagte Sudmann.