Die Linke: Kaya tritt aus und will sich Wagenknecht-Partei anschließen
Die Linke verliert einen ihrer Abgeordneten in der Hamburgischen Bürgerschaft. Metin Kaya verlässt die Fraktion und die Partei, um sich der geplanten Wagenknecht-Partei anzuschließen.
Seine Entscheidung begründet Kaya vor allem mit dem Kurs der Linken in der Friedenspolitik. Das sei nicht mehr seine Partei, sagte Kaya NDR 90,3. Denn die Linke sei nicht mehr die konsequente Friedenspartei, die sie einmal gewesen sei. Sie lehne Waffenlieferungen in Krisengebiete nicht mehr kategorisch ab, so Kaya mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Nach fast 20 Jahren trete er deshalb schweren Herzens aus.
Der Bürgerschaftsabgeordnete trifft damit den Nerv von vielen Menschen, die am Donnerstagabend zur ersten großen Veranstaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht in die Hamburger Neustadt gekommen waren. Die meisten waren aus dem gleichen Grund tief enttäuscht über die Linke. Aber auch von der Haltung ihrer Partei während der Corona-Pandemie. Viele Rednerinnen und Redner aus dem Publikum hielten die Corona-Maßnahmen für falsch und waren enttäuscht, dass die Linke sie mitgetragen hatte.
Kaya will Abgeordnetenmandat behalten
Eingeladen zu der Veranstaltung hatte Zaklin Nastic - die Bundestagsabgeordnete gehörte zu den Ersten, die sich dem Wagenknecht-Bündnis angeschlossen hatte. Ebenso wie Nastic will Kaya sein Abgeordnetenmandat trotz Parteiaustritt behalten.
Die Linke wies den Vorwurf Kayas strikt zurück - sie sei die einzige Partei, die sich konsequent für eine Friedenspolitik einsetze, erklärte ein Parteisprecher am Abend.