Corona: Hamburger Arzt wegen falscher Atteste vor Gericht
Das Thema Corona polarisiert auch Jahre nach der Pandemie noch. Seit Montag ist vor dem Hamburger Landgericht ein 80-jähriger Arzt angeklagt, der damals falsche Maskenbefreiungen ausgestellt haben soll.
Zum Prozessauftakt sind weit über 100 Anhängerinnen und Anhänger des Corona-Leugners gekommen. Die Warteschlange am Gerichtseingang war so lang, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer bis zum Prozessbeginn nicht einmal in das Gebäude kamen. Die Plätze im Verhandlungssaal waren allerdings sowieso schon belegt.
Ausstellung falscher Atteste
Der Angeklagte ist ein Internist aus der City Nord. Während der Corona-Pandemie war er eine Ikone der sogenannten Querdenker. Der 80-Jährige sprach auf Demonstrationen und bagatellisierte das Virus. Außerdem soll er in seiner Privatpraxis Patientinnen und Patienten Maskenbefreiungen ausgestellt haben, ohne sie untersucht zu haben.
Keine Aussage des Angeklagten
Laut Anklage schrieb der Arzt einfach eine Diagnose wie Asthma oder Panikattacken auf das Attest. Manchmal gab es das Attest laut Anklage auch blanko. Im Prozess sagte der 80-Jährige jedoch nichts zu den Vorwürfen. Vor dem Gerichtsgebäude sagte er dann, er habe sich nichts vorzuwerfen und ließ sich dafür von seiner Anhängerschaft bejubeln.