Aurubis in Hamburg: 185 Millionen Euro Schaden durch Betrug
Erst vor wenigen Wochen hat der Hamburger Kupferproduzent öffentlich gemacht, dass er offenbar bei seinen Schrottlieferungen in großem Stil betrogen worden ist. Jetzt steht auch die Höhe des Schadens fest: 185 Millionen Euro. Wer hinter dem Betrug steckt, ist aber noch unklar.
Gold, Silber, Platin, Palladium und weitere Edelmetalle gewinnt Aurubis aus verschrotteten Leiterplatten. Wie viel der Edelmetalle darin enthalten sind, wird mittels Proben abgeschätzt, die Lieferanten entsprechend bezahlt. Diese Proben aber waren manipuliert, heißt es bei Aurubis. Deshalb seien einige Lieferanten für ihren Schrott zu hoch bezahlt worden.
LKA ermittelt, Aurubis kontrolliert noch strenger
Wer dafür verantwortlich ist, steht noch nicht fest. Das Landeskriminalamt ermittelt. Außerdem hat Aurubis eine eigene Taskforce eingesetzt und die Sicherheitsstandards noch einmal erhöht. So wird jetzt noch strenger kontrolliert, wer aufs Gelände kommt und wer Zutritt zu sensiblen Bereichen hat. Außerdem wird auf dem weitläufigen Werksgelände auf der Peute im Hamburger Hafen mehr mit Kameras überwacht.
Versicherung zahlt wohl nur Teile des Schadens
Auf dem Großteil des Schadens der Diebstahl- und Betrugsserie wird Aurubis wohl alleine sitzen bleiben. Von einer Versicherung, die in solchen Fällen einspringt, erhofft sich das Unternehmen rund 30 Millionen Euro. Dazu kommen noch Vermögenswerte, die bei einer Razzia im Frühjahr sichergestellt wurden. Damals war eine erste Diebstahlserie aufgeflogen, die aber für wesentlich weniger Schaden gesorgt hat als der jetzige Betrug in großem Stil.