Anna-Politkowskaja-Platz in Hamburg eingeweiht
Die regierungskritische russische Journalistin Anna Politkowskaja ist 2006 ermordet worden, die Hintergründe wurden nie glaubhaft aufgeklärt. Seit Mittwoch ist nun ein Platz im Hamburger Stadtteil Rotherbaum nach ihr benannt.
Der Platz liegt direkt an der Kreuzung Feldbrunnenstraße/ Binderstraße. Neben einem neuen Straßenschild wurde auch ein Gedenkstein für Anna Politkowskaja eingeweiht. Die Journalistin war an Wladimir Putins Geburtstag in ihrer Wohnung in Moskau ermordet worden. Zuvor hatte sie unter anderem kritisch über den Tschetschenien-Krieg, Korruption oder das organisierte Verbrechen in Russland berichtet.
Brosda: Journalisten in Deutschland zunehmend unter Druck
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte bei einer Veranstaltung in der Zeit Stiftung Bucerius, die sich entscheidend für die Platzumbenennung eingesetzt hatte, dass auch in Deutschland Journalistinnen und Journalisten zunehmend unter Druck stünden.
Die Stiftung teilte mit, dass mit der Einweihung des Platzes Politkowskajas Arbeit und ihr unermüdlicher Einsatz für Pressefreiheit gewürdigt werde. Der Anna-Politkowskaja-Platz sei der erste nach ihr benannte Platz in Deutschland.
Mord an Politkowskaja nicht aufgeklärt
Zur Einweihung kamen auch Familienangehörige von Politkowskaja. Ihr Sohn Ilia wies darauf hin, dass der Mord auch 18 Jahre später nicht aufgeklärt sei. Die russischen Behörden würden ihrer Pflicht nicht nachkommen.