Aktion der Hamburger Hochbahn gegen die Einsamkeit

Stand: 28.12.2024 18:25 Uhr

Die Hamburger Hochbahn hat am Sonnabend in der Innenstadt eine Aktion gegen Einsamkeit organisiert. Die "Station der Worte" fand in einer Passage an der U-Bahnstation Jungfernstieg statt.

In der Passage der Städtepartnerschaften zwischen den Haltestellen Rathaus und Jungfernstieg konnten alle Interessierten - egal ob Hamburgerinnen und Hamburger oder Besucherinnen und Besucher - von 10 bis 18 Uhr anonym ihre Sorgen, Gedanken, Wünsche und Hoffnungen auf Post-It's schreiben. Die Klebezettel, auf denen Begriffe wie "Liebe", "Frieden" oder auch "Verzeihen, vergeben, versöhnen" zu lesen sind, wurden anschließend an die Wände der Passage geklebt. Bis Sonntagabend sollen sie dort auch kleben bleiben.

"Gedanken sichtbar machen"

"Einsamkeit ist oft unsichtbar, aber sie betrifft viele Menschen - gerade in Zeiten der Besinnlichkeit", sagte Alica Schellhorn, Psychologin und Mit-Initiatorin der Aktion. Das Projekt gebe Menschen die Möglichkeit, ihre Gedanken sichtbar zu machen und solle zeigen, dass niemand mit seinen Gefühlen allein sei. Die ursprüngliche Idee der Aktion stamme aus New York. Der Künstler Matthew Chavez stellte dort ein Schild mit der Aufschrift "U-Bahn-Therapie" auf und legte Zettel und Stifte bereit. In kurzer Zeit klebten rund 3.000 bunte Zettel an den Wänden der Haltestelle Union Square.

Erste Aktion dieser Art in Deutschland

Die Hamburger Hochbahn holte die Aktion eigenen Angaben nach gemeinsam mit einem Team aus drei Psychologinnen erstmals nach Deutschland. Die U-Bahn sei ein Ort der Begegnung, an dem Menschen jedoch selten innehalten, hieß es. "Wir bieten hier einen Raum, Gedanken festzuhalten und auszutauschen, und wollen so ein Zeichen gegen die Vereinsamung in unserer Gesellschaft setzen", sagte Ben Lilie, Projektleiter der Hochbahn.

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 28.12.2024 | 19:30 Uhr

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