Airbus weiht Montagehalle für neues Langstreckenflugzeug ein
Der Flugzeugbauer Airbus beginnt mit der Serienfertigung seines neuen Langstreckenflugzeugs A321 XLR. Dazu hat das Unternehmen in Hamburg eine neue, moderne Montagehalle eingeweiht, in der künftig die Rumpfteile ausgerüstet werden.
So groß wie anderthalb Fußballfelder ist H259, so die nüchterne Airbus-Bezeichnung der neuen Montagehalle in Finkenwerder. Innerhalb von gut zwei Jahren wurde die Halle aus dem Boden gestampft, um schnell die Produktion des A321 XLR hochfahren zu können. XLR steht für "extra long range", also eine besonders große Reichweite. Das Flugzeug mit einem Mittelgang kann dank Zusatztank ohne Zwischenstopp von Hamburg aus in die USA oder nach China fliegen. 180 bis 220 Passagierinnen und Passagiere sollen in den Flugzeug Platz finden.
1.300 zusätzliche Stellen in Hamburg geplant
Im kommenden Jahr sollen die ersten Maschinen an Airlines ausgeliefert werden. Bei Airbus sind bereits mehr als 550 Bestellungen eingegangen. Um die Maschinen tatsächlich auch bauen zu können, investiert das Unternehmen derzeit kräftig - und stellt neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Allein in Hamburg sollen laut Plan etwa 1.300 zusätzliche Stellen geschaffen werden.
"Der Produktionsstart in der neuen Ausrüstungsmontagehalle ist ein wichtiges Projekt für den Luftfahrtstandort Hamburg, dem drittgrößten Zentrum der zivilen Luftfahrtindustrie weltweit", sagte Hamburgs Bürgermeister, Peter Tschentscher (SPD), bei der Einweihung.
Stromerzeugung zum Teil durch Solaranlage
In der neuen Halle sollen bis zu 400 Menschen arbeiten, sieben bis acht Flugzeugrümpfe werden parallel ausgerüstet, unter anderem mit Rohren, Kabeln und Böden. Einen Teil des dafür benötigten Stroms erzeugt die neue Halle selbst: Auf dem Dach ist eine Solaranlage mit 3.000 Quadratmetern Fläche installiert worden. Um die Lärmbelästigung für die Umgebung zu reduzieren wurde außerdem eine Schallschutzdämmung an den Wänden angebracht.
Neu bei der Entstehung der Halle war auch, dass die Beschäftigten bei der Planung der Arbeitsplätze und bei der Organisation der Produktionsabläufe mit eingebunden wurden. André Walter, Chef der zivilen Flugzeugproduktion von Airbus in Deutschland lobte die Automatisierung und Digitalisieren der neuen Halle: "Der Mitarbeiter kann digital abrufen, was er braucht. Das wird ihm automatisch aus dem Keller hochbefördert - er hat das dann direkt an seinem Arbeitsplatz."
"Starkes Zeichen für Bedeutung von Hamburg"
"Mit unserer neuen hochmodernen Ausrüstungsmontagehalle bauen wir nun die Kapazitäten zur Herstellung von A321-Flugzeugrümpfen aus und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung unseres Ratenhochlaufs", so Walter weiter. Man setze zugleich ein starkes Zeichen zur Bedeutung von Hamburg im Airbus-Verbund.