Westfälischer Friede - Erinnerung an Friedensreiter von 1648
Der Westfälische Friede beendete vor 375 Jahren den Dreißigjährigen Krieg. Unterzeichnet wurde er 1648 in Osnabrück und in Münster. Begonnen als Glaubenskrieg feiert Osnabrück das Jubiläum heute auch mit Gottesdiensten.
"Wie lieblich sind die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt (Jes 52,7)!" Dieser freudige, liebliche Klang - von dem die Bibel hier spricht - wird in Osnabrück einem Reiter zugeschrieben. Das Ereignis liegt 375 Jahre zurück. Am 25. Oktober 1648 ruft dort ein berittener Bote mit Federhut den Westfälischen Frieden aus - für Europa. Dieses Jubiläum feiert die Stadt Osnabrück, auch mit Gottesdiensten in der evangelischen St. Katharinenkirche:
"Es möge ein christlicher, allgemeiner, immerwährender Friede sowie wahre und aufrichtige Freundschaft herrschen": So beginnt der erste Artikel zum Westfälischen Frieden. Das Vertragswerk beendet den Dreißigjährigen Krieg, einen der blutigsten Konflikte in Europa, begonnen als Glaubenskrieg, dann Kampf um die Vormacht auf dem Kontinent. Fast sieben Millionen Tote, entsetzliche Grausamkeiten auf beiden Seiten, ganze Landstriche entvölkert.
Osnabrück und Münster - Orte des Westfälischen Friedens
Verhandelt wird in zwei Städten. In Münster tagen die katholischen Parteien, in Osnabrück die evangelischen. Darunter die schwedische Gesandtschaft, sie kommt oft in der St. Katharinenkirche zusammen. Fünf Jahre dauert dieser europäische Friedenskongress. Das Vertragswerk der Pax Westphalica mutet allen Parteien viel zu. Im Artikel 2 heißt es:
Beiderseits sei immerwährendes Vergessen und Amnestie alles dessen, was [...] vom einen oder anderen Teil, hüben und drüben, feindlich begangen worden ist … in immerwährendem Vergessen begraben. Pax Westphalica
"Frieden wird in Osnabrück von Kindesbeinen an geübt"
"Immerwährendes Vergessen": Der Westfälische Friede gelingt, befriedet Europa. Der Vertrag zeigt, Frieden verlangt Mut. Jesus nennt die, die das wagen, Gottes Kinder. Osnabrück weiß sich heute dem Frieden verpflichtet. Politik, Kultur, Kirchen - darunter St. Katharinen, wo einst die schwedische Gesandtschaft getagt und gebetet hat. Frieden als Aufgabe wird in Osnabrück von Kindesbeinen an geübt. Zum Jahrestag des Westfälischen Friedens mit dem Steckenpferdreiten. Bis zu eintausend Mädchen und Jungen machen mit, singen, schwenken Papierhüte und erinnern an den Friedensreiter von 1648. 375 Jahre her. Immer noch aktuell: "Wie lieblich sind die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt!"