Wer geht schon gerne ins Krankenhaus?
Rund ein Drittel der Menschen in Deutschland hat Angst vor einem Krankenhausaufenthalt, hat Julia Atze vor einigen Tagen im Radio gehört. Sie kann diese Angst verstehen - wer geht schon gerne ins Krankenhaus?
Denn erstens bedeutet Krankenhaus: Ich bin ernsthaft krank. Das allein macht schon Angst und Sorgen. Und zweitens fühle ich mich im Krankenhaus anderen Menschen ausgeliefert - dem Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzten. Ich weiß, dass diese Menschen natürlich gut ausgebildet sind und nur das Beste für die Kranken wollen. Trotzdem können immer wieder Fehler passieren, durch Stress und Überlastung zum Beispiel. Und auch ich als Patientin kann Fehler machen: nicht alles erzählen, was zu meinem Krankheitsbild dazugehört, etwas Wichtiges vergessen - vor Aufregung oder weil ich es nicht für wichtig halte.
Jesus spricht den Kranken an und nimmt ihn ernst
Ein Krankenhausaufenthalt ist immer eine Ausnahmesituation. Da ist es gut zu versuchen, erst einmal die Ruhe zu bewahren und innerlich einen Schritt zurückzutreten. "Was willst du, dass ich dir tun soll?", fragt Jesus in der Bibel einen Kranken, der ihn immer wieder laut um Hilfe anschreit. Ich finde, das ist ein gutes Beispiel für so einen innerlichen Schritt zurück. Jesus handelt nicht sofort, lässt sich nicht ablenken vom Geschrei, sondern nimmt den Kranken ernst und handelt nicht über seinen Kopf hinweg. Er spricht mit ihm. Und der Kranke muss antworten und sagen, was ihm fehlt. "Was willst du, dass ich dir tun soll?"
"Was willst du, dass ich dir tun soll?"
Ich finde, diese Frage hilft gegen die Angst. Am besten natürlich, wenn sie mir direkt gestellt wird. Ich kann sie mir aber auch selbst stellen, wenn ich mich ohnmächtig fühle und spontan gar nicht sagen kann, was mir fehlt. "Was willst du, dass ich dir tun soll?" Überhaupt ist diese Frage eine gute Möglichkeit anderen zu begegnen und auf andere zuzugehen, egal, ob krank oder gesund. Denn diese Frage kann Gutes bewirken: Türen öffnen, Gespräche ermöglichen, Gemeinsamkeiten entdecken - und so das Miteinander gesünder machen. Probieren Sie es doch einfach mal aus!