Spekulatius - Kekse erinnern an Episoden der Nikolaus-Legende
Die Spekulatius-Kekse sollen etwas mit dem Nikolaus zu tun haben. Was verbindet das Gebäck mit dem Gabenbringer?
Ein Mürbegebäck, meist rotbraun und krachend lecker - mit dem Geschmack von Zimt, Nelken, Kardamom. Neben den Zutaten macht die Gestalt diese Kekse besonders: rechteckig, mit Bildmotiven wie Esel oder Pony, Stiefel, Schiff, Windmühle. Manchmal auch dem Nikolaus. Der gehört unbedingt dazu. Denn die Spekulatius-Kekse mit ihren verschiedenen Motiven erinnern an Episoden der Nikolaus-Legende.
Nikolaus von Myra hat sich um Menschen in Not gekümmert
Traditionelle Heimat des adventlichen Gewürz-Gebäcks sind Belgien und die Niederlande. Dort gilt der Nikolaus als Gabenbringer. Nikolaus soll im 4. Jahrhundert Bischof in Myra gewesen sein, eine antike Stadt mit Hafen in der heutigen Provinz Antalya am Mittelmeer. Von Nikolaus heißt es, dass er auf einem Esel oder Pferd durch seine Gemeinde geritten ist. Er hat sich um Menschen in Not gekümmert. Als er von drei Schwestern hört, die in bitterer Armut leben, wirft er nachts einen Beutel mit Gold durch den Schornstein. Der landet in ihren Schuhen. Und als in Myra eine Hungersnot droht, bittet er den Kapitän eines Handelsschiffs, ihm ein paar Säcke Getreide da zu lassen. Weil die Fracht für Rom bestimmt ist, zögert der Seemann. Doch Nikolaus verspricht, dass nicht ein Korn fehlen wird, wenn der Kapitän seine Fracht in Rom abliefert. So kommt es.
An diese Episoden erinnern die Spekulatius-Kekse mit Schiff, Esel und Stiefel. Die Windmühle gehört nicht zum ursprünglichen Bildrepertoire. Vermutlich haben niederländische Backleute dieses Motiv ihrer Heimat später einfach dazugesetzt.
Spekulatius kommt vom Begriff "Speculator"
Und der Name Spekulatius? Der geht wohl auf das Lateinische "speculator" zurück, was so viel bedeutet wie Aufseher und Beobachter. So sind früher die Bischöfe bezeichnet worden. Außerdem gilt Speculator als Beiname des Nikolaus. Ein Mensch der Nächstenliebe. Wohl wegen seiner Güte und Hilfsbereitschaft wird er zu einem der be-liebtesten Heiligen des Mittelalters. Und über viele Jahrhunderte ist er der Gabenbringer in der Adventszeit.