Martin Luther King - Ein Bürgerrechtler als biblischer Prophet
Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King seine legendäre Rede "I have a dream" ("Ich habe einen Traum!") in Washington. Die Botschaft des Baptistenpredigers hat auch nach 60 Jahren nichts an Aktualität verloren.
I have a dream … Ich habe einen Traum, dass eines Tages die Söhne von früheren Sklaven und die Söhne von früheren Sklavenbesitzern auf den roten Hügeln von Georgia sich am Tisch der Bruderschaft gemeinsam niedersetzen können… I have dream today! Martin Luther King 1963
Martin Luther King - Träume sind aus Schmerz entstanden
Versöhnung. Gleichberechtigung. Frieden. Große Visionen, die Menschen damals wie heute motivieren. Auch Pastor Andreas Holzbauer aus Hamburg-Steilshoop. Seine Gemeinde trägt den Namen von Martin Luther King, das ist Ehre und Verpflichtung zugleich. "Und wenn jetzt Martin Luther King davon spricht, dass er davon träumt, dass die Kinder von ehemaligen Sklavenhaltern und ehemaligen Sklaven friedlich an einem Tisch sitzen können, dann ist das nicht einfach so daher gesagt, sondern da merken die Menschen, dass diese Träume aus dem Schmerz entstanden sind. Aus dem Schmerz, rassistisch diskriminiert worden zu sein." Und dass dieser Schmerz sich bei Martin Luther King in etwas Positives verwandelt habe. Und diese Kraft könne jeder spüren, der diese Rede höre.
Deshalb sieht Andreas Holzbauer den amerikanischen Bürgerrechtler in einer Tradition mit den biblischen Propheten. Martin Luther King beschrieb sich selbst später als Opfer "zerschlagener Hoffnungen" - und hielt trotzdem daran fest.
Veränderung beginnt mit der Hoffnung und mit einem Traum
... denn, wisst ihr, man kann im Leben nicht aufgeben. Wenn man die Hoffnung verliert, verliert man irgendwie die Vitalität, die das Leben in Bewegung hält, man verliert den Mut zu sein, die Eigenschaft, die einem hilft, trotz allem weiterzumachen. Und so habe ich heute noch immer einen Traum. Ich träume davon, dass eines Tages die Menschen sich erheben und einsehen werden, dass sie geschaffen sind, um als Brüder miteinander zu leben. (…) Ich träume auch heute noch davon, dass eines Tages der Krieg ein Ende nehmen wird. (…) Martin Luther King, Weihnachten 1967
Die Erinnerung an Martin Luther King und seine kraftvollen Worte machen Mut, auch in unseren unsicheren Zeiten weiter zu träumen. Denn alles Gute, Gerechtigkeit, Frieden, alle Veränderung beginnt mit der Hoffnung und mit einem Traum.