Kolumne: Unsere Verantwortung kann nicht Urlaub machen: Haustiere in Not
Bis zu 50 Tiere pro Woche werden allein in Hamburg in der Ferienzeit ausgesetzt. Radiopastorin stechen Bilder von verängstigten Tieren ins Herz. Denn Tiere sind Teil der wunderbaren Schöpfung Gottes. Sie sind uns anvertraut. Wenn wir Tiere bei uns aufnehmen, haben wir dafür Sorge zu tragen, dass es ihnen auch wohlergeht.
Erinnern Sie sich an die Schöpfungsgeschichte im ersten Buch Mose? Da wird erzählt, wie Gott Himmel und Erde erschuf: Am Anfang, da war alles noch recht wüst und leer. Bis Gott sagte: "Es werde Licht", und es wurde hell. So ging es nach und nach immer weiter mit der Welt. Zuletzt erschuf er dann auch die Tiere und uns Menschen, und er beauftragte uns, für alles zu sorgen, was er erschaffen hatte. Darauf zielt die ganze Schöpfungsgeschichte ab: Wir sind verantwortlich für diese Welt.
Daran muss ich immer denken, wenn ich höre, dass Tiere ausgesetzt werden - gerade jetzt in der Ferienzeit. Um die 50 sind es pro Woche, allein in Hamburg. Vielleicht geht es Ihnen ähnlich - mir jedenfalls sticht es richtig ins Herz, wenn ich Bilder sehe von kleinen Hunden, völlig verängstigt, angeleint und zurückgelassen an einem Baum. Wie der kleine Pino. Er war eines der ersten Urlaubsopfer. Er wurde gefunden an der Schmiedekoppel in Niendorf. Oder die beiden Kätzchen Stanley und Stacy. Zwei Monate sind sie erst alt. Sie sollten wohl im Müll entsorgt werden, in einem Hinterhof in der Marktstraße auf St. Pauli. Zum Glück wurden sie entdeckt. Sie saßen zusammengekauert in einer Tüte.
Tiere haben ihren Platz in Gottes Schöpfung
Solche Fellnasen sind Teil der wunderbaren Schöpfung Gottes. Sie sind uns anvertraut. Wenn wir Tiere bei uns aufnehmen, haben wir dafür Sorge zu tragen, dass es ihnen auch wohlergeht. Und diese Verantwortung endet nicht an unserer Haustür und sie kann auch nicht pausieren, wenn wir Urlaub haben. Tiere, auch Haustiere, haben ihren Platz in Gottes Schöpfung. Deshalb wünsche ich mir, dass Gott es noch mal hell werden ließe, und licht, an allen Stellen, wo es noch immer wüst und leer ist, auf Erden, vor lauter menschlicher Gedankenlosigkeit.
Kreuz, Herz oder Anker? So heißt die Kolumne der Kirche im NDR. Jede Woche vergeben die Radiopastor:innen und Redakteur:innen ein Kreuz für Glauben, ein Herz für die Liebe oder einen Anker für das, was hoffen lässt.