Intelligente Roboter können Menschen nicht ersetzen
Sie heißen Elli oder Navel: Die empathischen Roboter sind unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz speziell für die Pflege entwickelt worden. Ihr Hauptziel: die Lebensqualität in Pflegeeinrichtungen erhöhen.
"Wenn du jung bist, gehst du da hin, wo du willst. Wenn du aber alt bist, nimmt dich jemand an die Hand - und führt dich, wohin du nicht willst." Das sagt Jesus zu Petrus, seinem Jünger. Klar, worum es geht: jung, gesund und bei Kräften stehen mir alle Wege offen. Im Alter schränkt sich mein Bewegungsradius ein. Möglicherweise so weit, dass ich auf Hilfe angewiesen bin, um überhaupt noch von A nach B zu kommen.
"Ich möchte keinen Kontakt mit Roboter Elli"
Geht das in der heimischen Umgebung nicht mehr, steht der Umzug in eine Pflegeeinrichtung an. Für diesen Fall - schließlich werde ich auch nicht jünger - habe ich ein paar dringende Wünsche. Erstens: Ich möchte dort nicht einer Fernsehdauerberieselung durch RTL 2 ausgesetzt sein. Zweitens: Ich möchte dort auch nicht stundenlang mit Volksmusik beschallt werden. Drittens: Ich möchte keinen Kontakt mit Elli. Sie kennen Elli nicht? Elli ist ein sozialer Roboter. Zurzeit wird Elli im Rahmen eines Pilotprojekts in einem Altenpflegeheim eingesetzt.
Entwicklungsteam betont Empathie von Elli
Der kleine Roboter unterhält sich, blinzelt freundlich, soll die Bewohnerinnen und Bewohner zum Fragen und Denken anregen. Das Entwicklungsteam betont auch die empathischen Fähigkeiten von Elli. Eines Tages soll Elli regulär mit dem menschlichen Pflegepersonal zusammenarbeiten. Darum geht's: Immer mehr pflegebedürftige Menschen, immer weniger ausgebildete Pflegekräfte. Da müssen dann eben Roboter ran.
Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld für die Pflege
Ich mag mir das nicht vorstellen. Wenn du nicht mehr selber kannst, nimmt dich jemand an die Hand, sagt Jesus. Ein Mensch, bitte sehr, kein Roboter. Erinnern Sie sich noch daran, wie während des ersten Corona-Sommers Menschen abends auf ihren Balkonen den Pflegekräften applaudierten? Mein vierter und wichtigster Wunsch: Gute Arbeitsbedingungen und 5.000 Euro im Monat für alle, die in der Pflege arbeiten. Mindestens.