Moos wächst auf einem Grabstein auf dem Jüdischen Friedhof. © picture alliance/dpa Foto: Federico Gambarini

Holocaust-Gedenken: Nie wieder Antisemitismus und Rassismus

Stand: 27.01.2024 12:00 Uhr

Mehr als sechs Millionen Juden wurden in der NS-Zeit ermordet. Für diesen in beispiellosen Vorgang in der Geschichte steht der Begriff Holocaust. Jedes Jahr am 27. Januar erinnert ein Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus.

von Pastorin Susanne Richter

Der Holocaust-Gedenktag wurde ins Leben gerufen, um daran zu erinnern, dass die Nazis im "sogenannten Dritten Reich" sechs Millionen Juden und unzählige Angehörige anderer Minderheiten ermordet haben. Ein Gedenktag, um jedes Jahr aufs Neue zu mahnen, dass so etwas niemals wieder passieren darf. Nie wieder Rassismus und Ausgrenzung, nie wieder Antisemitismus.

"AFD sabotiert unsere Demokratie"

Bei der Gründung der Bundesrepublik wurde das fest in ihre DNA geschrieben. Und ich selbst habe es zu Hause auch noch wie ein Mantra immer wieder gehört. Weil meine Großeltern miterlebt haben, welche furchtbaren Folgen es hatte, dass sie die Nazis gewählt haben. Darum kann ich es auch so schwer glauben, was für Stimmen jetzt wieder laut werden. Dass eine Partei ganz offen dabei ist unsere Demokratie zu sabotieren. Dass geplant wird, Menschen aus unserem Land zu deportieren. Das hatten wir schon einmal und es war grauenhaft.

Das Grundgesetz schützt die Würde des Menschen

Ich bin Pastorin und spreche über Glaubensthemen im Radio, nicht über Parteipolitik. Hier aber ist ein Punkt gekommen, an dem wir nicht schweigen dürfen. Was die AfD plant und will, steht fundamental allem entgegen, was wir christliche oder überhaupt religiöse Werte nennen. Unser Land steht für Vielfältigkeit, unser Grundgesetz verpflichtet uns, die Würde des Menschen zu schützen. Die AfD greift das an und möchte unsere weltoffene Kultur zerstören. Wie gut, dass Hunderttausende jetzt dagegen auf die Straßen gehen. Das ist wichtig.

Wenn Ihr also irgendwie könnt, geht zu den Demonstrationen gegen Rechts und setzt ein Zeichen: nie wieder! Nicht mit uns. Dieser Tag ist eine gute Gelegenheit.

Weitere Informationen
Gedenkstein an die Opfer des Holocaust auf dem Jüdischen Friedhof in Rostock. © picture-alliance/ dpa/dpaweb Foto: Bernd Wüstneck

Holocaust: Der Völkermord der Nazis an den Juden

Mehr als sechs Millionen Juden wurden während der NS-Zeit ermordet. Daran erinnert jedes Jahr am 27. Januar ein Gedenktag. mehr

Rosen liegen auf einem Gehweg neben Stolpersteinen - kleinen Gedenktafeln, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. © picture alliance / Norbert Schmidt Foto: Norbert Schmidt

Holocaust-Gedenktag: Erinnern an die Opfer der Nazis

Der 27. Januar ist in der Bundesrepublik seit 1996 "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" - begleitet von vielen Veranstaltungen. mehr

Nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee tragen Angehörige des Roten Kreuzes einen Jugendlichen aus dem Vernichtungslager. © picture alliance / akg-images | akg-images

Befreiung des KZ Auschwitz: Erinnern am Holocaust-Gedenktag

Am 27. Januar 1945 wurde das KZ befreit. Über eine Million Menschen starben dort. Seit 1996 wird am Tag der Befreiung der NS-Opfer gedacht. mehr

Rosen liegen auf Stolpersteinen, die an Opfer des Holocaust erinnern. © picture alliance / Flashpic Foto: Jens Krick

Holocaust-Gedenken: "Wenn Menschen zu Nummern werden"

Wer Menschen ihren Namen nimmt und sie zu Nummern macht, nimmt ihnen ihre Würde. Anke Wolff-Steger erinnert an den Holocaust-Gedenktag. mehr

49 im Juni 2018 frisch verlegte "Stolpersteine" mit Rosen darauf im Hamburger Stadtteil Langenhorn. © dpa/picture alliance Foto: Ulrich Perrey

Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus

Mit Stolpersteinen erinnert der Künstler Gunter Demnig an die NS-Opfer. Am Jahrestag der Pogromnacht, dem 9. November 1938, finden Putz-Aktionen statt. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 | Moment mal | 27.01.0204 | 09:14 Uhr

Info

Die Evangelische und Katholische "Kirche im NDR" ist verantwortlich für dieses Onlineangebot und für die kirchlichen Beiträge auf allen Wellen des NDR.