Halte ich den Glauben für ein wackliges Konstrukt?
Eine der meistbesuchten Touristenattraktionen im Harz ist die Hängebrücke an der Rappbodetalsperre. Parallel zur Staumauer spannt sich die schwankende Konstruktion aus Stahlseilen und Gitterrosten hoch über das Tal.
Vergangenes Jahr war ich im Harz. Da habe ich die längste Fußgänger-Seilhängebrücke der Welt besucht. 483 Meter lang, 100 Meter Höhe über dem Tal. Auf dem Weg zur Brücke muss ich zuerst einen Berg hoch - kein Problem. Doch dann kommt die Brücke in Sicht, und sie wackelt bereits leicht im Wind.
Hängebrücke im Harz - Die innere Einstellung trägt
Die riesige Hängebrücke, die von ihren Machern Titan genannt wird. Aufgespannt an auffällig dünnen Tragseilen. Darunter das tiefe Tal - Grusel. Natürlich wird die Brücke halten, sonst hätte sie der TÜV nicht freigegeben. Aber dennoch entscheidet meine innere Einstellung, ob ich diesen Weg wirklich gehen werde oder umkehren muss.
In meinem Christsein verhält es sich nicht anders. Traue ich Gott zu, dass er mich trägt und hält? Oder halte ich den Glauben für ein wackliges Konstrukt? Nur wenn ich dieses Urvertrauen in Gott habe, wird mein Glaube auch helfen. "Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft," steht in der Bibel. "Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht."
"Gott wird mich tragen - wenn ich darauf vertraue"
Es ist so, wie auf der Seilhängebrücke. Ich muss meinen Weg vom Ende her denken. Ja, ich werde sicher ankommen, ja, die Brücke trägt mich, ja, Gott hält mich. Dann kann es losgehen. Selbst, wenn es zwischendurch mal wacklig wird, ich weiß ja, dass ich ankomme auf der anderen Seite des Tals, auf der anderen Seite des jetzt noch neuen Jahres. Gott wird mich tragen - wenn ich darauf vertraue. Auf geht's!