Geduldig abwarten und Tee trinken
Die Redewendung "Abwarten und Tee trinken" hat ganz viel mit Geduld zu tun. Sie richtete sich wohl ursprünglich an Kranke - sie sollten geduldig auf ihre Genesung warten und dabei Kräutertee trinken.
"Man trinkt Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen", so sagt man in China schon seit Jahrhunderten. Also dann, für mich bitte schwarz, mit Milch, ohne Zucker. Und ich weiß, ich bin mit meinen täglichen zwei bis drei Bechern in guter Gesellschaft: im Orient, in Asien, England oder Ostfriesland, überall wird Tee gebrüht. Er macht alles ein wenig ruhiger und besser.
"Der Weg zum Himmel führt an der Teekanne vorbei"
Der bekannte Spruch "Abwarten und Tee trinken" kommt deshalb auch nicht von ungefähr. Warten ist anstrengend, vor allem, wenn es mit Sorgen und Befürchtungen verknüpft ist. Man wird ungeduldig und fahrig. Das kenne ich auch von mir selber. Gerade musste ich wieder mehrere Tage auf das Ergebnis einer ärztlichen Untersuchung warten. Da habe ich ganz bewusst Teepausen eingelegt, um den Lärm meines Gedankenkarussells runterzudimmen.
Die Bibel weiß viel übers Warten, in den alten Übersetzungen heißt es meist, man solle "getrost und unverzagt" bleiben, also sich Gott anvertrauen und dann mit Zuversicht weitermachen. Weiter warten. Gott trägt die Sorgen mit. Nur die Ruhe. Und, wer mag, dazu eine Tasse Tee. Es ist sicher kein Zufall, dass man in England glaubt: "Der Weg zum Himmel führt an der Teekanne vorbei."