Eine Katze liegt auf einem Feldboden. © dpa-Zentralbild Foto: Stephan Schulz

Die Welt ist voller Zeichen und Wunder

Stand: 09.01.2023 08:15 Uhr

von Katja Schmid vom Erzbistum Hamburg

Manchmal hab ich das Gefühl, die Welt ist voller Zeichen. Das liegt vielleicht an meiner Kindheit. "A Katz!", schrie meine Mutter regelmäßig, wenn wir mit dem Auto unterwegs waren. Vollbremsung. Nicht unbedingt wegen der Katze. Eher musste überprüft werden, ob "die Katz'" wirklich schwarz war. Schwarze Katzen von links: Katastrophe. Was für ein Aberglaube. Besser ist nur "Schäfchen zur Linken, Glück wird Dir winken."

Menschen sehnen sich nach einem Zeichen Gottes

Ich glaube, dass vor allem gläubige Menschen den Hang dazu haben, sich in Zeichen, in guten wie in schlechten zu verlieren. Ein schmaler Grat zum Aberglauben. Es ist halt so: Wir sehnen uns einfach so sehr danach. "Gott! Gib mir ein Zeichen! Wo muss ich lang?" Manchmal möchte ich es direkt rausbrüllen, am besten vom Hamburger Balkon. Aber dann wär ich höchstens amüsant für andere.

Göttliche Zeichen im Hier und Jetzt erkennen

Heutzutage hat die Menschheit vieles entschlüsselt. Aber ein echtes Zeichen braucht keinen klugen Kopf. Denn es trifft uns tief ins Mark und ob es uns passt oder nicht, wir fühlen, dass wir ihm folgen sollten. So manche Feder am Boden hat mich schon erfreut und mir signalisiert, dass ich behütet bin.

Esoterischer Schmarrn? Naja, man denke nur an die Hirten und die Könige aus dem Morgenland, wenn die gesagt hätten: "Der gleißende Stern am Himmel, ach nö, der hat nix zu bedeuten. Holt die Sonnenbrillen raus und chillt!" - Ja, manchmal lohnt es sich wohl doch, Wunder wahrzunehmen und göttliche Zeichen im Hier und Jetzt zu erkennen.

Dieses Thema im Programm:

Kirche im NDR | 09.01.2023 | 09:40 Uhr

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