Vier Männer nach tödlichem Raub in St. Peter-Ording vor Gericht
Am Landgericht Flensburg hat am Dienstag der Prozess gegen vier Männer begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, im Januar einen Raubüberfall in St. Peter-Ording verübt zu haben, bei dem ein 99-jähriger Mann zu Tode kam.
Die vier Angeklagten sind zwischen 35 und 43 Jahre alt. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern Mord und schweren Raub vor. Laut Staatsanwaltschaft verschafften sich zwei der Angeklagten, verkleidet als Paketboten, Zugang zum Haus eines Rentnerpaars in St. Peter Ording (Kreis Nordfriesland). Der 99-jährige Ehemann wurde mit vorgehaltener Waffe ins Haus gedrängt.
Ehemann stirbt nach Sturz
Als er seine Ehefrau schützen wollte, soll einer der Täter ihn so heftig gestoßen haben, dass er stürzte, mit dem Kopf gegen eine Wand prallte und an den Verletzungen starb. Die 79-jährige Ehefrau wurde geschlagen, gefesselt und das Haus nach Wertsachen durchsucht. Die Täter erbeuteten zwei Goldketten, 250 Euro und ein Smartphone. Zwei weitere Angeklagte sollen währenddessen im Fluchtauto gewartet und per Funk Kontakt gehalten haben. Die Tat war offenbar gezielt geplant, nachdem frühere Einbruchversuche gescheitert waren.
Lebenslange Freiheitsstrafen möglich
Zum Prozessauftakt wurde am Dienstag die Anklage verlesen. Die vier Männer sind als Mittäter angeklagt, da sie den Überfall arbeitsteilig geplant und ausgeführt haben sollen. Sollte das Gericht den Vorwurf des Mordes bestätigen, drohen den Angeklagten lebenslange Freiheitsstrafen. Das Verfahren wird voraussichtlich bis März 2025 dauern, da zahlreiche Verhandlungstermine, Sachverständigengutachten und Beweiserhebungen geplant sind. Die Auftaktsitzung diente der Strukturierung des Prozesses und möglichen ersten Äußerungen der Angeklagten.