Nebenverdienste - Chefredakteure antworten auf ZAPP Anfrage
Die Anfrage von Zapp:
Sehr geehrter ...
in unserem Medienmagazin "Zapp" im NDR-Fernsehen haben wir vergangene Woche über die Nebenverdienste von TV-Moderatoren, insbesondere der öffentlich-rechtlichen Sender, berichtet. Der Beitrag löste, wie Sie sicherlich wissen, ein großes mediales Echo aus.
Nach der Sendung haben uns viele Zuschriften erreicht, die nach den Nebentätigkeiten von Journalisten der Privatsender aber auch der Printmedien fragten. Deshalb haben wir uns entschlossen, dieses Thema am kommenden Mittwoch noch einmal aufzugreifen. Wir haben darum die Chefredakteure einer Reihe von Tages- und Wochenzeitungen angeschrieben und sie um Auskünfte gebeten. Bitte haben Sie vor diesem Hintergrund Verständnis dafür, dass wir in diesem Zusammenhang auch einige Fragen an Sie haben, über deren Beantwortung wir uns freuen würden:
1) Sind auch Sie bereits als Gastredner oder Moderator bei Veranstaltungen von Banken, Unternehmen oder Verbänden aufgetreten?
2) Wurde dafür ein Honorar gezahlt?
3) Wurden diese Auftritte über eine Referenten-Agentur vermittelt?
4) Wieviele solcher Veranstaltungen absolvieren Sie pro Jahr?
Die Antworten:
Mathias Müller von Blumencron, Der Spiegel
Zu 1) Ich habe mich von solchen Veranstaltungen ferngehalten.
Zu 2) In einem Fall, ja. Ich habe es gespendet.
Zu 3) Nein
Zu 4) Als Spiegel-Chefredakteur bisher keine. Mein Job und meine Leidenschaft ist es, ein starkes Heft zu machen und nicht Veranstaltungen zu moderieren.
Georg Mascolo, Der Spiegel:
Telefonisch: Wenn ich überhaupt bei Veranstaltungen auftrete, dann als Vertreter des Spiegel, d.h. dass ein Honorar weder erfragt noch angenommen wird.
Axel Springer Verlag:
bereits 2003 haben wir für die gesamte Axel Springer AG die Leitlinien zur Sicherung der journalistischen Unabhängigkeit verabschiedet. Darin ist auch grundsätzlich der Umgang mit den von Ihnen beschriebenen Anfragen geregelt. Grundsätzlich gilt, dass alle Nebentätigkeiten genehmigt werden müssen. Die Leitlinien finden Sie im Internet unter www.axelspringer.de (Unternehmen/Verantwortung). Anbei die Antworten für Kai Diekmann und Claus Strunz:
Kai Diekmann:
Zu 1) Kai Diekmann tritt regelmäßig als Redner bei Verlagsveranstaltungen sowie bei ausgesuchten externen Veranstaltungen auf. In der Regel spricht er über das Erfolgskonzept von BILD oder seine journalistische Tätigkeit als Chefredakteur. So war er in letzter Zeit zum Beispiel zu Gast bei der Münchner Journalistenschule, in der Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg sowie beim Verband der Redenschreiber in Berlin - um nur eine Auswahl zu nennen.
Zu 2) In der Regel werden keine Honorare gezahlt, wenn doch, werden diese zu 100 Prozent für einen guten Zweck gespendet.
Zu 3) Nein.
Zu 4) Das ist sehr unterschiedlich.
Claus Strunz:
Zu 1) Claus Strunz hält natürlich gerne Vorträge über das Erfolgskonzept "Abendblatt 3.0" sowie der vielfältigen Aktivitäten des Hamburger Abendblatts Darüber hinaus moderiert er bei N24 regelmäßig den Talk "Was erlauben Strunz?"
Zu 2) In seltenen Fällen wird für solche Vorträge ein Honorar gezahlt, das er immer wohltätigen Zwecken spendet. Mit N24 hat er einen eigenständigen, von seiner Tätigkeit beim HAMBURGER ABENDBLATT unabhängigen Moderationsvertrag, der bereits seit mehr als fünf Jahren läuft.
Zu 3) Nein.
Zu 4) So viele wie möglich, um die Erfolgsgeschichte des Hamburger Abendblatts und seiner vielfältigen Aktivitäten noch bekannter zu machen.
Andreas Petzold, Thomas Osterkorn, Der Stern
(Antwort gilt für beide) Das ist sehr einfach – zur ersten und damit auch zu allen anderen Fragen lautet meine Antwort: NEIN ! (ich bin ja berufstätig :-)
Hans Werner Kilz, Süddeutsche Zeitung
Per SMS: Erste Frage: nein, damit erübrigen sich alle anderen.