Zeitreise: "Kieler Frieden"
Es war eine gewaltige Schlacht - die Völkerschlacht von Leipzig vor 200 Jahren: 600.000 Soldaten kämpften, 100.000 starben. Es war eine schwere Niederlage für den französischen Kaiser Napoleon. Geschlagen zog er sich Richtung Paris zurück. Und während der größte Teil der Alliierten ihn verfolgte, zogen etwa 50.000 Soldaten in den Norden. Sie wollten nach Schleswig-Holstein.
An der Spitze der Nordarmee: Jean Bernadotte, einst ein erfolgreicher Marschall Napoleons. Doch 1810 adoptierte ihn der schwedische König und Bernadotte wurde Kronprinz von Schweden. Als eine Art "Geschenk" wollte er für sein neues Vaterland Norwegen erobern. Noch gehörte Norwegen zu Dänemark. Und Bernadotte versuchte einen "Trick": Er wollte dem Dänenkönig erst mal Schleswig und Holstein wegnehmen - als Tauschobjekt. Die Truppen von Bernadotte eroberten die dänischen Festungen Glückstadt und Friedrichsort. In Bornhöved und dann in Sehestedt trafen Nordarmee und Dänen aufeinander.
Der Feldzug von Jean Bernadotte
Die ausländischen Truppen im Land verbreiteten Angst und Schrecken. In Kiel wurde vor 200 Jahren der Frieden ausgehandelt. Und Bernadotte bekam, was er wollte: Norwegen. Dänemark wurde mit Grönland, Island und den Faroer-Inseln entschädigt und konnte Schleswig und Holstein behalten. Bernadotte und die Schweden ließen den Norwegern einige Freiräume und so bekam Norwegen noch 1814 ein eigenes Grundgesetz. Jean Bernadotte herrschte schließlich als König Karl XIV. Johann über Schweden und Norwegen. 1905 wurde das Land ganz unabhängig und die Bernadottes herrschen noch heute in Schweden - das alles dank des "Friedens von Kiel".
In unserer Zeitreise erzählen wir die spannende Geschichte des Feldzuges von Bernadotte und von einer Zeit, als in Kiel Weltpolitik gemacht wurde.