Zeitreise: Gefallenenbuch von Sylt
Er wurde nur 32 Jahre alt: Joseph Buchner. Als einfacher Soldat ist er im Winter 1942 gefallen. Und auch jetzt noch, ein Menschenleben später, schmerzt Elfriede Jungfleisch der Tod des Vaters. Vier Jahre alt war sie damals, als die Nachricht die Familie erschütterte. In einem Zeitungsartikel von 1942 steht, er hätte "sein tapferes Soldatentum mit dem Heldentod fürs Vaterland" besiegelt.
Gefallenenbuch wandert ins Stadtarchiv
Für Pastor Christoph Bornemann ist das ein kaum auszuhaltender Text. Denn für ihn sind die Soldaten nicht für das Vaterland gestorben, sondern in einem sinnlosen Krieg verheizt worden. In seiner Kirche, in St. Nikolai in Westerland auf Sylt, lag Jahrzehntelang das Gefallenenbuch von Sylt. Dort sind die Soldaten Westerlands mit einem Foto und einem Text aufgeführt. Dazu gehört auch der Sylter Arbeiter Joseph Buchner. In diesem Jahr wurde das Buch an das Sylter Stadtarchiv übergeben.
Für viele ältere Sylter ist das ein Unding. Sie waren es gewohnt, am Sonntag nach dem Gottesdienst sich die Seiten mit den Gefallenen anzuschauen. Aber Elfriede Jungfleisch wurde im Kirchenvorstand überstimmt.
Die Zeitreise erzählt mit vielen historischen Aufnahmen von dem Gefallenenbuch, seiner Geschichte und dem schwierigen Umgang mit ihm. Außerdem wird nachgefragt, wie heutzutage der Volkstrauertag begangenen werden kann.