Zeitreise: Lübecker Taximord von 1962
Ein spannendes Stück schleswig-holsteinischer Kriminalgeschichte: "Schon 40 Männer überprüft und 70 in Sachen Mord am Taxifahrer vernommen", so texteten die Lübecker Nachrichten 1962. Wenige Tage zuvor, in der Nacht zum Ostersonntag, hatte der Mord an einem Taxifahrer die Bewohner der Hansestadt aufgeschreckt. Im Lübecker Stadtteil St. Jürgen war ein Taxifahrer hinterrücks erschossen worden. Der Fall sollte rasch aufgeklärt werden, eine Sonderkommission wurde unter Leitung des erfahrenen Kriminalisten Otto Eggerstedt eingesetzt.
Ein Film erzählt die Geschichte nach
So ähnlich wie damals würden die Ermittler auch heute noch vorgehen, meint Winfred Tabarelli. Er war mehr als 13 Jahre Chef der Polizei in Lübeck und ist seit seiner Pensionierung Fachberater beim NDR Tatort. Seine ersten Schritte als junger Kriminalbeamter Anfang der 1960er Jahre hatte Tabarelli bei Otto Eggerstedt gemacht. Die Kollegen nannten ihn "Atom-Otto", wegen seiner enormen Durchschlagskraft als Kriminalist. Vor kurzem hat Tabarelli den Stahlnetz-Krimi "In der Nacht zum Ostersonntag" gesehen. Der Film erzählt das Verbrechen genau nach. Regisseur Jürgen Roland und Autor Wolfgang Menge haben selbst Details, wie eine verlorene Geldbörse, im Krimi aufgenommen und am tatsächlichen Tatort in der Spillerstraße gedreht.
Zufall führt zur Aufklärung
Insgesamt führten die Beamten der Lübecker Kriminalpolizei mehr als 2.000 Verhöre. Immer wieder bestellten sie Zeugen und Verdächtige ins Kommissariat. Aber erst ein Zufall half schließlich bei der Aufklärung des Falls. Sieben Monate nach dem Mord konnte der Täter endlich verhaftet werden. Lübecks Bürger atmeten auf. In unserer Zeitreise erzählt Winfred Tabarelli von den damaligen Ermittlungen der Polizei. Ein spannendes Stück schleswig-holsteinischer Kriminalgeschichte. Die Bilder dazu "liefert" Jürgen Rolands "Stahlnetz".