Panorama 3
Dienstag, 17. Oktober 2023, 21:15 bis
21:45 Uhr
Donnerstag, 19. Oktober 2023, 01:45 bis
02:15 Uhr
Die Themen der Sendung
- Angriff auf Israel: Jüdische Gemeinden in Norddeutschland in Sorge
Eigentlich waren die beiden jüdischen Gemeinden Mecklenburg-Vorpommerns in Schwerin und Rostock immer stolz darauf, dass sie nicht rund um die Uhr bewacht werden müssen. Vor ihren Gotteshäusern standen keine Streifenwagen oder Wachhäuschen. Doch seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Dörfer in Südisrael nehmen die Sorgen auch in der Synagoge an der Warnow zu. Der Malkurs für Kinder am Sonntag wurde abgesagt, weil die Kunstlehrerin Angst um die Kleinen hat. Die Vertreterin der zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Mecklenburg-Vorpommern Gianna Marcuk ist so entsetzt über die Geschehnisse, dass sie die Fernsehbilder aus Israel und dem Gaza-Streifen im Moment nicht mehr ertragen kann.
Panorama 3-Reporter mit einer Reportage aus der jüdischen Gemeinde in Rostock, die am Freitag den Beginn des Schabbat gefeiert hat. Sie erlebten eine Gemeinde, die sich im Ausnahmezustand um Normalität bemüht. Und sie trafen Gemeindemitglieder, die sich nicht mehr trauten, den Feiertag in der Synagoge zu feiern, aus Angst vor Übergriffen.
- Große Unterschiede: Pflegequalität in Deutschland
Die größte Sorge von Angehörigen, die ein Familienmitglied ins Pflegeheim geben müssen, ist, dass dieses dort nicht gut gepflegt wird. Und die Sorge ist berechtigt, denn: Die Qualität der Pflege hängt stark davon ab, wo man wohnt. Die Unterschiede in der Pflegequalität in Norddeutschland zum Beispiel variieren von Landkreis zu Landkreis zum Teil enorm. Das haben aktuelle Auswertungen von Versichertendaten ergeben.
Das wissenschaftliche Institut der AOK hat unter anderem berechnet, wie viele der dementen Pflegeheimbewohner in den Jahren 2017 - 2021 wegen Flüssigkeitsmangel dehydriert ins Krankenhaus mussten. Im Kreis Schleswig-Flensburg waren das nur rund ein Prozent - 400 km weiter südlich in Salzgitter war der Anteil gleich acht Mal so hoch!
Auch bei der Gabe von Medikamenten gibt es große Unterschiede. Ewa bei der Frage: Wie viele demenzkranke Pflegeheimbewohner werden dauerhaft ruhig gestellt? Im Landkreis Peine in Niedersachsen waren das nur knapp fünf Prozent - im Landkreis Emsland gut dreimal so viele: fast 15 Prozent. Wie kann das sein?
Panorama 3 hat sich auf Spurensuche begeben und trifft die Menschen hinter den Zahlen, beispielsweise Angehörige von Pflegebedürftigen, die unter der schlechten Pflegequalität leiden. Wir sind aber auch zu Besuch in einem Pflegeheim, wo anders gearbeitet wird, wo nicht nicht einfach Medikamente zum Ruhigstellen verschrieben werden. Pflegeexperten fordern, dass Medikamentenvergabe in Pflegeheimen endlich kontrolliert werden müsse. Die Verschreibungsrate in den einzelnen Heimen müssten vom Medizinischen Dienst geprüft und offengelegt werden. Schließlich sollten überall die gleichen Standards gelten, denn Pflegeheimbewohner haben das Recht in Bayern genauso gut gepflegt zu werden wie an der Ostseeküste.
- Abnehmspritze: Ein Mode-Medikament drängt auf den deutschen Markt
Für viele Übergewichtige klingt es wie ein Wunder: Wegovy, ein neues Medikament zum Abnehmen. Den Herstellerkonzern hat es innerhalb kurzer Zeit zum wertvollsten Unternehmen Europas gemacht. Doch die Gewinne könnten noch gesteigert werden: Wenn die Krankenkassen das Medikament in Zukunft bezahlen. Genau dafür setzen sich einige Mediziner ein. Besonders auffällig ist das Engagement von Prof. Dr. Jens Aberle, einem anerkannten Adipositas-Experten. Warum setzt er sich so dafür ein?
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